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Die
Darstellung des Christus in der Enthüllung[1] - Teil 2
(Nach einem Wortdienst von
Wolfgang Einert, Nidda)
Für alle, die
beim ersten Teil des Themas nicht anwesend waren, möchte ich zunächst nochmals
auf einige grundsätzliche Merkmale der Enthüllung aufmerksam machen.
Allein schon das
Wort "Enthüllung"1 mag dir
vielleicht befremdlich erscheinen, da dieser Teil der Bibel meist
"Offenbarung" genannt wird. Das griechische Wort, mit dem das letzte Buch
der Bibel bezeichnet wird, lautet "Apokalypsis".
In Deutsch wird es auch Apokalypse genannt. Das heißt wörtlich
"Enthüllung". Das griechische "apokalyptŏ" bezeichnet
ein Sichtbarmachen durch Wegnehmen einer Hülle. Dies sollte man vom Wort
"offenbaren" unterscheiden, da dies begrifflich mit Licht zu tun hat.
Wenn ein Denkmal
enthüllt wird, muss auch Licht[2] da sein, um etwas erkennen
zu können. Wenn z.B. der Bürgermeister einer Stadt ein Denkmal enthüllen soll
und er tut dies ohne Beleuchtung mitten in der Nacht, dann nützt die Enthüllung
nichts, weil niemand etwas sieht. Damit eine Enthüllung gesehen (verstanden)
werden kann, ist also Licht notwendig. Die Enthüllung kann somit nur mit Hilfe
des Geistes Gottes[3] zur Offenbarung[4] werden.
Gleich im dritten
Vers der Enthüllung lesen wir das Folgende: "Glückselig der, der die Worte der Prophetie liest, und die, die sie hören und
die in ihr Geschriebenen hüten." Der Leser des Buches
"Enthüllung"1 wird also
"glückselig"! Hast du das schon ausprobiert? Meist heißt es ja von
diesem Teil der Bibel, es sei ein "Buch mit sieben Siegeln". Wer die
Enthüllung möglichst wörtlich liest und auch so versteht, wird jedoch eine
andere Erfahrung machen. Der Begriff "Enthüllung" für dieses Buch
zeigt doch, dass sein Inhalt bereits enthüllt ist! Wenn wir dies nun durch
eigenwillige, nicht wortgemäße Auslegungen wieder verhüllen, wird das Verständnis
natürlich erschwert oder unmöglich gemacht.
Lasst uns in
aller Demut und Einfachheit alles glauben, was geschrieben steht, und lasst
uns in ehrerbietigem Schweigen vor der Größe und Allmacht Gottes und Seines
Sohnes auf Seine Stimme hören!
"Wir dürfen
nur einfältig glauben, was Gott sagt, und nicht meinen, Er meine etwas anderes,
als was Er sagt." (August
Fuhr, Offenbarung Jesu Christi, 1950, S.39)
Ich möchte
zunächst die einzelnen Begriffe noch einmal nennen, um die es bei der
Betrachtung der
Darstellung des Christus in der Enthüllung geht:
Die Darstellung des Christus in der
Enthüllung.
EH1.5 |
– Der Zeuge. |
EH1.5 |
– Der Treue. |
EH1.5 |
– Der Erstgeborene der Erstorbenen. |
EH1.5 |
– Der Anfängliche der Regenten der
Erde. |
EH1.13 |
– Sohn des Menschen. |
EH1.17; 2.8; 22.13 |
– Der Erste und der Letzte. |
EH5.6-22.3 = 28x° |
– Das Lämmlein. °(+1x EH13.11
für Hörnervergleich des Tieres). |
EH13.8 |
– Das geschlachtete Lämmlein. |
EH17.14 |
– Herr der Herren. |
EH17.14 |
– Regent der Regenten. |
EH19.13 |
– Das Wort Gottes. |
EH22.13 |
– Das Alpha und das Omega (vgl.
EH1.8; 21.6). |
EH22.13 |
– Der Ursprung und das Ziel. |
Die ersten sechs
der zwölf Begriffe wurden im ersten Teil des Wortdienstes behandelt[5], sodass wir heute beim
siebenten Fortsetzung machen:
7. Das Lämmlein
Das Wort
"Lämmlein" erscheint in der Enthüllung insgesamt 29-mal[6], wobei die meisten
Bibelübersetzungen das griechische Wort arnion[7]
mit "Lamm" wiedergeben. Die Verkleinerungsform[8]
hat hier nicht die Bedeutung von "geringer", sondern ist die
Darstellung einer besonderen Wertigkeit. Wir nennen ja uns besonders nahe
stehende Personen auch mit einem "Kosenamen"[9],
was unsere besondere Wertschätzung zum Ausdruck bringt und nicht als Abwertung
zu verstehen ist.
Als Jesus über
diese Erde ging, nannte Johannes ihn "Lamm", denn er sagte gemäß Joh 1.29: "Siehe, das Lamm Gottes, welches die
Verfehlung des Kosmos enthebt."[10]
Jesus als der "Menschensohn" wird hier in Seiner Rolle als Opfer mit dem
Wort "Lamm" bezeichnet. Derselbe Johannes spricht in der Enthüllung
aber von dem "Lämmlein". Wenn beide Bibelbücher vom Geist inspiriert
sind, muss man davon ausgehen, dass durch die Verwendung verschiedener Begriffe
auch ein Bedeutungsunterschied hervorgehoben werden soll.
Ein zweiter
Begriff, der zum Gesamtverständnis des "Lämmleins"
gehört, ist "das Geheimnis Gottes", von dem EH10.7 spricht: "…in
den Tagen der Stimme des siebenten Engels, wann er im Begriff sei zu posaunen, wird auch das Geheimnis Gottes
vollendigt, wie er es seinen Sklaven und Propheten evangelisiert hat."
Wer oder was ist
dieses "Geheimnis"?
In Kol 2.2 betet der Apostel Paulus darum, dass die
Glaubenden doch verstehen sollten, was der "Reichtum
des Völligtragens des Verständnisses" ist, "hinein in Erkenntnis des
Geheimnisses Gottes, das ist
Christus." Er bezeichnet Christus als Geheimnis Gottes, von dem die
Enthüllung in 10.7 sagte, dass es bei der 7. Posaune vollendigt
sei.
Welcher
"Christus" ist dies? Um das richtig zu verstehen, müssen wir noch in Eph 5.32 nachlesen. Nachdem Paulus das besondere Verhältnis
zwischen Mann und Frau behandelt hat und davon spricht, dass sie "ein
Fleisch" sind, sagt er: "Dieses Geheimnis ist groß, ich aber sage es
Christus und die Versammlung[11] betreffend."
Das
Geheimnis Gottes, von dem die Enthüllung spricht, ist also Christus und Seine
Leibesgemeinde. Das Geheimnis Gottes ist somit der Christus in Haupt und
Gliedern!
Was geschieht nun
beim Blasen der 7. Posaune? Wir lesen davon in EH11.15: "Und
der siebente Engel posaunte; und es wurden große Stimmen im Himmel, die sagten: Es wurde die Regentschaft des Kosmos
unseres Herrn und seines Christus, und er wird regieren hinein in die Äonen der
Äonen."
Welcher "Christus" regiert
denn "hinein in die Äonen der Äonen"? Natürlich der erhöhte und
vervollständigte Christus. Das ist der Christus in Haupt und Gliedern!
Diesen vervollständigten "Christus" nennt die Enthüllung
"Lämmlein". Wann immer wir in der Enthüllung also vom Lämmlein lesen,
sind alle Seine Glieder, die bis zu dem entsprechenden Zeitpunkt zu Ihm
hinzugefügt worden sind, mit eingeschlossen
Mit diesem grundsätzlichen
Verständnis wollen wir nun ein paar Verse aus Enthüllung Kapitel 5 lesen:
EH 5:1-9 – "Und ich
nahm in der Rechten dessen, der auf dem Thron sitzt, ein Buchröllchen wahr,
vorn und hinten beschrieben, mit
sieben Siegeln versiegelt.
Und ich nahm
einen starken Engel wahr, der mit großer Stimme verkündete: Wer ist würdig, das Buchröllchen zu öffnen und seine Siegel zu lösen?
Und niemand in
dem Himmel, auch nicht auf der Erde, auch nicht unter der Erde vermochte das
Buchröllchen zu öffnen noch in es hineinzublicken.
Und ich weinte
sehr, da keiner würdig befunden wird, das Buchröllchen zu öffnen noch in es hineinzublicken.
Und einer aus den
Ältesten sagt zu mir:
Weine nicht! Nimm
wahr!
Der Löwe aus dem
Stamm Juda, die Wurzel Davids, hat gesiegt, um
das Buchröllchen zu öffnen und seine
sieben Siegel zu lösen.
Und ich nahm
inmitten des Thrones und der vier Lebewesen und inmitten der Ältesten ein Lämmlein wahr, stehend wie
geschlachtet, das sieben Hörner und
sieben Augen hatte, welche die sieben Geister Gottes sind, ausgesandt hinein in
die ganze Erde.
Und es kam und
hat das Buchröllchen aus der Rechten
dessen genommen, der auf dem Thron saß.
Und als es das
Buch nahm, fielen die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem
Lämmlein nieder, und sie hatten ein jeder eine
Harfe und goldene Schalen voller Räucherwerk, welches die Gebete der Heiligen
sind.
Und sie singen
ein neues Lied, sagend: Du bist würdig, das Buchröllchen zu nehmen und seine
Siegel zu öffnen, da du geschlachtet wurdest und erkauftest dem Gott in deinem
Blut aus jedem Stamm und jeder Zunge
und jedem Volk und jeder Nation."
Zum weiteren
Verständnis der Rolle des Lämmleins, wie sie im eben
gelesenen Text beschrieben wurde, möchte ich besonders auf zwei Aspekte
verweisen:
1. Das Lämmlein
steht inmitten des Thrones.
2. Es steht da
wie geschlachtet.
Dass das Lämmlein
inmitten des Thrones steht (5.6), zeigt, dass es göttliche Wesenhaftigkeit
besitzt: "Und ich nahm inmitten des Thrones und der vier Lebewesen und
inmitten der Ältesten ein Lämmlein
wahr, stehend wie geschlachtet, das
sieben Hörner und sieben Augen hatte, welche die sieben Geister Gottes sind,
ausgesandt hinein in die ganze Erde."
Im Vers 8 wird berichtet, dass das Lämmlein
sogar von den vier Lebewesen und den 24 Ältesten angebetet wird: "Und als
es das Buch nahm, fielen die vier Lebewesen und die vierundzwanzig Ältesten
vor dem Lämmlein nieder, und sie hatten ein jeder eine Harfe und goldene Schalen voller Räucherwerk, welches die
Gebete der Heiligen sind." Die Szene ist eine Bestätigung der
Göttlichkeit des Lämmleins. Es steht
"inmitten" des Thrones, d.h. im Zentrum der göttlichen Macht, und es
wird angebetet!
Ein zweiter
wichtiger Aspekt ist: "Es steht da wie geschlachtet."
Der biblische
Begriff des "Schlachtens" lässt sich sehr gut anhand einer
Begebenheit aus dem AT erklären. In 1Mo 15.10 lesen wir von Abram, wie er die
Vorbereitungen für einen einseitigen Bund trifft, den Gott mit ihm schließen
will. Von den dazugehörigen Opfertieren heißt es dann: "Und er nahm ihm
all diese und zweiteilte sie in der Mitte und gab jedes Zweigeteilte, zu
begegnen seinem Beigesellten, aber das Gevögel
zweiteilte er nicht." (DÜ)
Biblisch
"schlachten" heiß somit "zerteilen". Wenn du beim Metzger
ein Steak kaufst, bekommst du ja auch nicht das ganze Rind, sondern nur ein
Stück davon.
In EH 13.8 lesen wir von der Buchrolle des Lebens des Lämmleins
und von
der Schlachtung des Lämmleins. Johannes spricht von
dem "Geschlachtetwordenen" Lämmlein "vom Herabwurf des Kosmos an".
Hier wird also der Zeitpunkt der Teilung des Lämmleins
genannt. Dies geschah bei Seiner zweiten Entleerung, bei der sich der
Erstgeborene von seinen Leibesgliedern trennte.[12] Als
Er als Lämmlein (nicht als Lamm!) beim Herabwurf des ersten Kosmos
geschlachtet wurde, wurden Seine Leibesglieder hinein in diesen Kosmos gegeben.
Wie der Zeitpunkt deutlich zeigt, hat diese Schlachtung
nichts mit Golgatha zu tun. Das Opfer Jesu geschah ja mehr als 4000
Jahre später! Deshalb müssen die Begriffe "Lamm" und
"Lämmlein" unterschieden werden. Auf Golgatha wurde das Lamm[13] geopfert, nicht aber
das Lämmlein[14] geschlachtet. Das
Lamm wurde nicht geschlachtet, nicht zerteilt. Dem Opfer-Lamm wurden nicht
einmal die Beine gebrochen.[15] Deshalb kann die
Schlachtung des Lämmleins in EH 5.6,9 nicht mit dem
Opfern des Blutes gleichgesetzt werden.
Das vergossene
Blut war als Kaufpreis nicht das Ergebnis einer Schlachtung. In EH5.9 spricht
das Wort von beiden Vorgängen. Wir lesen
dort, dass die vierundzwanzig Ältesten ein neues Lied singen und sagen:
"Du bist würdig, das Buchröllchen zu nehmen und seine Siegel zu öffnen, da
du geschlachtet wurdest [beim Herabwurf des Kosmos] und erkauftest dem Gott in deinem Blut
[auf Golgatha]
aus jedem Stamm und jeder Zunge und jedem Volk und jeder Nation."
Mancher mag nun
einwenden, dass es in JJ53.7 ja einen prophetischen Hinweis auf Christus gibt,
der "seinen Mund nicht auftat wie ein Lamm, das zur Schlachtung
geholt wird"[16]. Wenn man genau liest,
bezieht sich dies auf das Verhalten des Gottessohnes bis zum Vollzug des
bevorstehenden Opfers. Es bezieht sich nicht auf den Vorgang der
Schlachtung (d.h. Teilung), die ja nicht
auf Golgatha stattfand, sondern viel früher beim Herabwurf des Kosmos[17].
Wer die in EH
5.6,9 genannte Schlachtung mit dem Blut verbindet (das
Blut wäre dann die Folge einer Schlachtung), müsste korrekterweise zwei
Schlachtungen sehen, nämlich die beim Herabwurf des Kosmos17 und die
auf Golgatha. Auch der Apostel Paulus hält sich an diese Unterscheidung, wenn
er in 1Kor 5.7b sagt: "…auch unser Passa, Christus, wurde geopfert."
Er spricht von "opfern"[18], nicht von
"schlachten"[19].
Wenn es in EH 5.6
heißt, dass das Lämmlein "wie geschlachtet dasteht", zeigt dies, dass
es noch nicht wieder ganz vollständig ist. Dies geschieht ja erst (wie
oben genannt)
bei der 7. Posaune. Vom Herabwurf des Kosmos17 an bis zur 7.
Posaune[20], wenn das Geheimnis Gottes[21] vollendigt ist, sieht das
Lämmlein somit "wie geschlachtet" aus.
Dass das Lämmlein
"inmitten des Thrones"[22] steht und die Anbetung, die
im Kapitel 4 zu Gott hin gerichtet war[23],
empfängt, ist eine Bestätigung Seiner Göttlichkeit.[24]
Wenn die Leibesglieder des Christus ein Teil des Lämmleins
sind, dann empfangen auch sie Anbetung, was auf ihre göttliche Wesenhaftigkeit
hinweist, die sie seit ihrer Neuzeugung erhalten haben.
"Wer dem
Wort Raum geben kann, gebe ihm Raum!"[25]
Nun aber weiter
zu den nächsten Begriffen der Darstellung des Christus in der Enthüllung1:
8. + 9. Herr der Herren und Regent der Regenten
In EH 17.14 lesen
wir: "Diese [die 10 Hörner] werden mit dem
Lämmlein kämpfen, und das Lämmlein wird sie besiegen, da es Herr der
Herren und Regent der Regenten ist, und die mit ihm sind, sind Berufene und Auserwählte und Treue." Und in EH 19.16
heißt es: "Und er hat auf seinem Gewand und seiner Hüfte einen Namen
geschrieben: Regent der Regenten und Herr der Herren."
"Herr"[26] ist im Buch der Enthüllung
allerdings überwiegend (15x) Gott, der Vater[27],
nicht der Sohn. Doch werden beide als "kyrios" bezeichnet.
Hier ein paar
Beispiele:
Sohn |
Vater |
EH 11.8 – Und ihre
Leichname sind auf der breiten Straße der großen Stadt, welche geistlicherweise
Sodom und Ägypten gerufen wird, wo
auch ihr Herr angepfahlt
wurde. |
EH 11.15 –
Und
der siebente Engel posaunte; und es wurden große Stimmen im Himmel, die sagten: Es wurde die
Regentschaft des Kosmos unseres Herrn
und seines Christus, und er wird regieren hinein in die Äonen der Äonen. |
EH 22:20,21 – Der, der diese Worte bezeugt, sagt: Ja, ich komme schnell. Amen, komm, Herr
Jesus! Die Gnade des Herrn Jesus ist
mit allen. |
EH 21.22 – Und ich nahm
keinen Tempel in ihr wahr, denn der Herr,
Gott, der Allhaltende, ist ihr Tempel, und das Lämmlein. |
In EH17.14 (s.o.)
wird das Lämmlein als "Herr der Herren" bezeichnet und in EH 19.16
(s.o.) ist es der Reiter auf dem weißen Pferd, der so genannt wird. Dieser
Reiter ist auch "das Wort Gottes", was uns zum nächsten Begriff
führt.
10. Das Wort Gottes
In EH 19.13 wird
von dem Reiter auf dem weißen Pferd gesagt: "…und er ist umworfen mit einem
in Blut eingetauchten Gewand, und
sein Name wird gerufen: Das Wort des
Gottes."
Diese Bezeichnung
hatte der Gottessohn schon von Anfang an, wie es uns Johannes in Joh 1.1 bestätigt: "Im Anfang war das Wort, und das
Wort war zu Gott hingewandt, und Gott war das Wort." In der
Enthüllung sagt er von sich selbst "…Ich, ich bin der Erste und der Letzte
und der Lebende, und ich wurde ein
Gestorbener, und jetzt nimm wahr: Ich
bin lebend hinein in die Äonen der Äonen." (EH 1.17,18)
Hier noch weitere biblische Definitionen dieses "Wortes":
Dieses lebende Wort ist "innenwirksam" und "durchdringend"
wie ein "zweischneidiges Schwert". (Hebr
4.12)
Die Reden Jesu
sind Leben[28], weil Er der Quell des
Lebens ist und als dieses Wort belebt[29].
Er ist das
bleibende Wort. Er ist demnach Gott. (1P1.23-25; JJ40.8)
Er hat Leben in
sich selbst. Ohne Ihn gibt es kein Leben. So kann Christus von sich sagen:
"Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der
mich gesandt hat, der hat äonisches Leben und kommt nicht ins Gericht,
sondern er ist aus dem Tod in das Leben weitergeschritten. Wahrlich, wahrlich,
ich sage euch, dass die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Gestorbenen die
Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben.
Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben,
Leben zu haben in sich selbst." (Joh 5:24-26;
14.6)
11. + 12. Alpha und Omega, Ursprung und
Ziel
In EH 1.8 sagt
Gott von sich: "Ich, ich bin das Alpha
und das Omega, sagt der Herr, der Gott, der ist und der war
und der kommt, der Allhaltende." Und in EH 21.6 wird noch ergänzt:
"Und er sagte zu mir: Ich bin
geworden. Ich, ich bin das Alpha und
das Omega, der Ursprung und die Vollendigung.
Ich, ich werde dem Durstigen geschenkweise aus der Quelle des Wassers des Lebens
geben."
Das Gleiche sagt
aber auch der Sohn Gottes als das Wort des Lebens von sich. In EH 22.13 steht
Ihn betreffend geschrieben: "Ich bin
das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Ursprung und das Ziel."
Die Bezeichnung Alpha und Omega besagt nicht, dass Gott einen Anfang oder ein
Ende hätte, sondern Er ist der, der alles umschließt. Ohne Ihn kann nichts
existieren.[30] Das Wort Gottes zeigt
außerdem deutlich, dass Er der Ursprung und das Ziel (die Vollendung) des
ganzen Alls ist: "Da aus ihm und durch ihn und hinein in ihn das All ist. Ihm ist die Herrlichkeit hinein in die Äonen." (R11.36)
Auch im AT wird
dies bezeugt, wenn es in Ps 31.16 heißt: "In deiner Hand sind meine
Zeiten." Das besagt doch, dass die gesamte "Weltgeschichte" von
Gott in ihrem Anfang und ihrer Vollendung bestimmt ist. Diese Tatsache wird
auch durch Seinen Namen betont. Jesus hat einmal gesagt: "Und ich machte
ihnen deinen Namen bekannt und werde ihn bekannt machen." (J17.26)
Dieser Name
Gottes "JHWH"[31], ist als der
"fortwährend Werdende" gekennzeichnet. Die Begriffe "Anfang
und Vollendung", "Alpha und Omega", "Ursprung und
Ziel" usw. sind Ausdruck Seines dynamischen Werdens. Das Wachstum Gottes
wird nie enden und damit auch die Mehrung Seiner Herrlichkeit nicht.
Das Bewegendste an dieser Gesamtschau ist für mich (und ich
denke, auch für dich), dass die Glieder Seines Leibes an allen Aktivitäten, die das "Lämmlein" unternimmt,
beteiligt sind!
Lasst uns in
ehrerbietigem Schweigen vor der Größe und Allmacht Gottes und Seines Sohnes auf
Seine Stimme hören und allezeit dankbar sein für Sein Wirken an, in und mit
uns!
Amen.
[1] Enthüllung – avpoka,luyij (apokalypsis) 18x – I.) d. Enthüllung 1) d. Offenbarung, Manifestation, Erscheinung 1a) v. den auf Gott zurückzuführenden Aufschlüssen über Dunkelheiten d. Gegenwart und Zukunft 1b) I. eschatolog. Sinne v. d. Enthüllung d. Geheimnisse d. Endzeit (ST).
Als vergleichbares Wort im Hebräischen könnte man !Azx' [ChaSON, Gesichtung (DÜ), Vision, vgl. EH 1.10] ansehen. Deshalb stehen auch im AT ganze Bücher unter dem Begriff Enthüllung. So sind z. B. das Buch Jesaja (1.1), Daniel (8.1,2; 10.14; 11.14), Obadja (1.1), Nahum (1.1), Habakuk (2.2,3 u. vgl. 1.1 hz"x' [ChaSaH]) im Ganzen als solche zu sehen.
[2] (fw/j / fwto,j [phŏs / phŏtos])
[3] 1Kor 12.7
[4] (fane,rwsij [phanerŏsis])
[5] Nachzulesen in "Wortdienste" Nr. 022 Januar 2010.
[6] 1x EH13.11 für Hörnervergleich des Tieres.
[7] Lämmlein – avrni,on (arnion) 29x in EH (1x J21.15 pl.) – Gräz.: ein ganz junges Lamm, ein Milchlamm; d. Lämmlein (ST).
[8] Diminutiv Form, lat. diminutivum.
[9] Z.B. Ehepartner, gute Freunde etc.
[10] grie. ai;rw (airŏ) – .) aufheben 1) in d. Höhe heben, aufwärts ..., erheben 1a) als seemännischer t.t.: d. Anker lichten Apg 27:13 2) etw. aufheben und wegtragen, forttragen, fortschaffen, wegnehmen 3) etw. gewaltsam wegnehmen, vertilgen, vernichten, beseitigen (ST).
[11] Ekklesia, Leibesgemeinde, Herausgerufene.
[12] s. P2.7 (KK) sowie "Wortdienste" Nr. 21, S. 19.
[13] grie. amnos – J1.29.
[14] grie. arnion.
[15] Joh 19:33 - Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht.
[16] vgl. A8.32; R8.36.
[17] EH13.8
[18] grie. thyŏ
[19] grie. sphazŏ
[20] EH10.7; 11.15
[21] Lämmlein = Christus und Seine Glieder [vgl. K2.2]
[22] EH5.6
[23] EH4.10,11
[24] EH5.8
[25] Mt 19.12
[26] grie. ku,rioj [kyrios].
[27] Ausnahmen: EH11.8; 14.13; 17.14; 19.16; 22.20,21.
[28] J6.63 - "…die Reden, die ich, ja ich, zu euch gesprochen habe, sind Geist und Leben." (DÜ)
[29] vgl. LB36.(9)10; 119.107; Jes 40:8
[30] vgl. EH21.6; 22.13.
[31] Zit. WOBE1/20: "Der Darstellung "JHWH" gemäß lässt sich das Tetragramm als dynamische PiEL-Form "JöHaWä´H" und als dynamische HiPh`IL-Form "JaH(a)Wä´H" der Wurzel HaJa´H deuten. Somit ist in JHWH nicht in erster Linie der "Werdende", sondern der "Werdenmachende" zu sehen. JHWH ist auch nicht vorwiegend die Darstellung des "Werdengemachthabenden", sondern des zu immer neuem Werdenmachen Bereiten."