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Textfeld: G.

ott, der Ursprung allen Werdens, aus Ihm kam das ganze All.

Nur durch Ihn kann es bestehen, ohne Ihn käm' es zu Fall.

Nach dem Vorsatz der Äonen führt Er es in sich zurück,

deshalb muss es herrlich werden, das ist allerhöchstes Glück.

 

Die Äonen sind nicht ewig, denn im Sohn erschuf sie Gott.

Jesus setzte Er zum Erben, zu erfüllen das Gebot.

Dieses dürfen wir nun glauben, denn Gott hilft es zu versteh'n.

Alles ist durch Ihn erschaffen, auch das, was wir noch nicht seh'n.

 

Durch des einen Übertretung kam der Tod zu allen hin.

Der regierte die Verfehler, doch der Herr besiegte ihn.

Nun hat Seine große Gnade Überfließendes getan:

Allen Leben zu gewähren, weil durch sie Er dies jetzt kann.

 

Retter-Gott ist Er nun allen, allen will ER's  zeigen jetzt,

alle sollen Ihn erkennen, weil zur Wahrheit sie gesetzt.

Mühend dieses wir verkünden, weil das Wort es uns bezeugt,

alle Glaubenden Er rettet, nachdem Er sie überzeugt.

 

Dies geschieht durch manch' Gerichte, die zum Lernen sind gedacht,

dass die Menschen doch erkennen: Gott hat alles recht gemacht.

Dann wird jede Zunge sagen: Herr, ja Herr ist Jesus Christ'.

Alle Schöpfung wird sich beugen, überzeugt von Gott sie ist.

 

So hat Christus dann dem Vater alles unter's Haupt gebracht

und sich selber unterordnet, wie's der Vater vorbedacht.

Dann ist alles Licht und Liebe, keine Finsternis mehr da.

Gott ist alles nun in allen Herrlichkeit Ha Le Lu JaH!

 

- Wolfgang Einert -


 

Übersicht:

 

Seite

1. Warum Rettung erforderlich ist

 

  1.1. Aus göttlicher Sicht

         Weil Gott ein klar definiertes Ziel hat

         Weil Gott vorherwusste und plante

 

6

 

 

 

 

  1.2. Aus menschlicher Sicht: 

         Wegen der Abstammungsfrage

 

 

 

 

2. Voraussetzungen zur Rettung

9

 

  2.1. Gnade

  2.2. Veränderung / fr. Versöhnung

  2.3. Auferstehung      

 

 

3. Das Verhältnis zwischen Verfehlung (Tod) und Rechtfertigung (Leben)

 

15

 

4. Einige Bibeltexte, die die Rettung aller bezeugen

 

20

 

  AT / NT

 

 

 

5. Gott will dies; es ist nicht nur ein frommer Wunsch!

    SEIN Wille ist die Ursache der Rettung.

 

24

 

  5.1. Grundsätzliches

  5.2. Der geheime Wille

  5.3. Der Name

  5.4. Seine eigenen Prinzipien

 

 

 

6. Denkfehler, die oft gemacht werden

 

31

 

  6.1. Äon / äonisch ist nicht endlos

  6.2. Quantität und Qualität von Äon oder äonisch

  6.3. "Ewige" Qual

  6.4. "Ewiges" Leben

  6.5. Äonischer (ewiger) Priester

  6.6. Freier Wille des Menschen

  6.7. Verlorenes

  6.8. Jesus hätte nicht sterben müssen

 

31

32

36

37

39

40

41

42

 

7. Der Weg zur Rettung

 

45

 

8. Wodurch gerettet wird

 

47

 

9. Auswahl / Vorsatz

 

50

 

10. Gericht als Rettungsweg

 

51

 

  10.1. Grundsätzliches

  10.2 Gericht nach Maß

  10.3. Gericht mit Information

 

 

 

11. Gnade als Rettungsweg

 

54

 

12. Die Ordnung (Reihenfolge) der Rettung

 

54

 

13. Ziel (Umfang) der Rettung

 

  13.1. Sind "alle" nicht gleich "alle"?

  13.2. Ausblick in die Heilsgeschichte

 

55

 

Schluss

 

58

 

 

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Grundlage, Umfang und Ziel der Rettung

(Nach mehreren Wortdiensten von Wolfgang Einert, Nidda)

 

Was für einen Gott hast du? Ist es ein "lieber" Gott, dem es gleich ist, ob du Hindu, Moslem, Jude oder Christ bist? Oder ist es ein strenger Gott, der alles, was gegen ihn ist, vernichtet oder endlos in irgendeinem Daseinszustand peinigt? Oder ist es ein treuer Gott, der Grundsätze und Maßstäbe hat, an die er sich auch selber hält, der seine Schöpfung liebt und dafür sorgt, dass sie von der Richtigkeit seiner Handlungen überzeugt wird?

 

Was die Evangelisation betrifft, ist das Thema "Rettung" von besonderer Wichtigkeit, weil damit ein ganz bestimmtes Gottesbild vermittelt wird. Dies kann, abgesehen vom Wirken des Heiligen Geistes, für den Hörer der Botschaft entscheidend sein. Vermittelt die Verkündigung den Eindruck, dass es ein Gott ist, der alles "im Griff" hat, oder bewirkt sie eher das Gegenteil?

 

Ich möchte in dreizehn Punkten dieses Thema behandeln und bin mir dabei bewusst, dass diese Abhandlung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, aber einen wichtigen Beitrag zur Vermitt­lung eines wortgemäßen Gottesbildes leisten kann.

 

1. Warum Rettung erforderlich ist.

 

1.1. Aus göttlicher Sicht:

 

Gott hat ein klar definiertes Ziel. ER möchte das ganze All ohne Vorbedingungen in sich zurückführen. In R11.33-36 lesen wir dazu Folgendes: "O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Kenntnis  Gottes;  wie  unausforschlich  sind  seine Urteile  und  un­ausspürbar seine Wege! Denn wer hat den Denksinn des Herrn erkannt, oder wer wurde sein Mitberater? Oder wer gab ihm vorher, und es wird ihm vergolten werden? Da aus ihm und durch ihn und hinein in ihn das All ist. Ihm ist die Herrlichkeit hinein in die Äonen. Amen."

 

Wenn Gott das ganze All in sich hinein nehmen will, und wir in 1J1.5 lesen, dass Gott Licht ist, ergibt sich daraus die Denkkonse­quenz, dass vorher alle Finsternis beseitigt werden muss.

 

Dass in Ihm Finsternis keinen Bestand hat, bestätigt auch LB139.12 mit den Worten: "Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht." (ELB)

 

Hierzu ist festzustellen, dass das Licht stets aktiv ist, die Finsternis aber passiv. Sobald also das Licht erscheint, muss die Finsternis weichen. Diese Tatsache beleuchtet ST 2:13: "Und ich, ich sah, dass der Weisheit derselbe Vorzug ist vor dem Unsinn wie der Vorzug des Lichts vor der Finsternis." (DÜ) Auch der Apostel Paulus weist auf diesen Umstand mit folgenden Worten hin: "…Denn welche Teilhaberschaft haben Gerechtigkeit und Gesetz­losigkeit? Oder welche Gemeinschaft Licht mit Finsternis?" (2K6.14)[1]

 

Zum besseren Verständnis noch eine Veranschaulichung: Wenn du in ein dunkles Zimmer kommst und das Licht anschaltest, ist die Finsternis verschwunden. Wenn du aber in ein helles Zimmer kommst und willst auf die gleiche Weise Finsternis "machen", geht das nicht. Finsternis kannst du nur "machen", indem du das Licht wegnimmst. Dieses Beispiel zeigt, dass Finsternis passiv ist und vollständig vom Verhalten des Lichtes abhängig ist. Wenn Gott "kommt", muss somit Finsternis zu Licht werden, oder anders, wenn Finsternis in Gott hinein soll, muss sie zu Licht werden.

 

Weil Gott dieses Ziel hat, plante Er entsprechend vorher und hat auch gewusst, was zur Zielerreichung alles nötig ist. So hält sich Gott an Seine eigenen Ratschläge und Grundsätze, die wir in Seinem Wort nachlesen können. Jesus selber sagte: "Denn wer unter euch, der einen Turm bauen will, setzt sich nicht zuvor nieder und berechnet die Kosten, ob er das Nötige zur Ausführung habe? Auf dass nicht etwa, wenn er den Grund gelegt hat und nicht zu vollenden vermag, alle, die es sehen, anfangen, ihn zu verspotten und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und vermochte nicht zu vollenden." (L 14:28-30)

 

Aus diesem Grund hatte Gott auch das Opfer des Sohnes vorhergeplant, denn Er wusste, wie die Schöpfung reagieren würde. Darauf weist Petrus in A 2:23 hin, wenn er sagt: "Den, der euch nach dem festgesetzten Ratschluss und der Vorkenntnis Gottes ausgeliefert wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Holz heften und hinrichten lassen."

 

Gott wusste vorher, dass die ersten Geschöpfe, jene "Anfänglichen"[2] oder "Angesichter"[3] Seine Autorität missachten würden. Deswegen hat Er die Himmel und die Erde erschaffen. Sie dienen der "unsichtbaren Welt" als Lehrobjekt. In H1.10 wird darauf mit folgenden Worten hingewiesen: "…Du, Herr, hast gemäß Anfänglichen[4] die Erde gegründet, und die Himmel sind Werke deiner Hände." Im Quelltext dieses Zitats (LB102.26) steht: "Für Angesichter[5] gründetest du das Erdland." (DÜ)

 

Paulus bestätigt dies in E3.10, wenn er den Dienst der evkklhsi,a (ekkläsia) nennt, den sie in Verbindung mit der "unsichtbaren Welt" hat: "…auf dass nun den Anfänglichen und den Autoritäten in den Aufhimmlischen durch die Versammlung die vielbuntige Weisheit Gottes bekannt gemacht werde." Aus seinen Worten in 1K 4:9 ist dies ebenfalls zu erkennen, wenn er stellvertretend für alle Glau­benden sagt: "Denn ich meine, dass  Gott uns, den letzten Aposteln, bescheinigt, wie Todbestimmte zu sein, da wir dem Kos­mos ein Schauspiel wurden, sowohl Engeln als Menschen."

 

Ein gutes Schauspiel (Theaterstück) dient der Belehrung der Zuschauer. Nach den vorgenannten Bibeltexten ist die Erde somit die "Bühne", auf der das Schauspiel stattfindet. Im abgedunkelten Zuschauerraum (unsichtbare Welt) schauen die Engelfürsten zu und lernen so, was Gott in Seiner Weisheit beschlossen hat und durch die evkklhsi,a (ekkläsia) und die anderen Menschen darstellen lässt.

 

Es gibt noch einen weiteren zwingenden Grund, warum Rettung erforderlich ist, nämlich die Abstammungsfrage.

 

1.2. Aus menschlicher Sicht

 

Keiner von uns Menschen hatte eine andere Wahl, als von Geburt an zu sündigen. Paulus erklärt uns diese logische Schlussfolgerung in R 5:12,14: "Deshalb, ebenso wie durch einen Menschen die Verfehlung in den Kosmos hineinkam und durch die Verfehlung der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchge­drungen ist, worauf[6] alle verfehlten…" und weiter: "…Sondern der Tod regierte von Adam bis auf Mose auch über die, die nicht in der Gleichheit der Übertretung Adams verfehlten, welcher ein Typos des Künftigen ist."

 

Damit bestätigt Paulus die in den ersten Kapiteln des Römer­briefes bereits genannte Tatsache, dass niemand davon ausge­nommen ist: "…so, wie geschrieben wurde: Da ist kein Gerechter, aber auch nicht einer. …denn alle verfehlten und ermangeln der Herrlichkeit Gottes." (R 3:10,23) Wir müssen somit feststellen, dass die Menschen als Folge der Verfehlung Adams sterben und nicht als Folge ihrer eigenen Verfehlung. Daraus folgt die gewaltige Aussage in R3.24: "…und werden geschenkweise gerechtfertigt in seiner Gnade durch die Erlösung in Christus Jesus."

 

Daraus sollte niemand folgern, dass Gott "einfach so" alle rettet, sondern Er benutzt dazu bestimmte Erziehungswege (Gerichte) und auch eine genau festgelegte Reihenfolge, wie wir noch sehen werden.

 

2. Voraussetzungen zur Rettung

 

2.1. Gnade

 

Die Gnade Gottes ist es, die Grundlage aller Rettung ist. Paulus berichtet uns  mit folgenden Worten davon in T 2:11,12: "Denn auferschienen ist die Gnade des Gottes, rettungbringend allen Menschen, uns erziehend, auf dass, verleugnend die Verunehrung Gottes und die kosmischen Begierden, wir vernünftig und gerecht und wohlehrend leben in dem nunmehrigen Äon."

 

Rettung ist also dem Wirken der Gnade, die in Person der Christus ist, zuzuschreiben und nicht unserer eigenen Leistung. Darauf weist Paulus auch u.a. in E2.8,9 hin, wenn er sagt: "Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies nicht aus euch, Gottes Schenkgabe ist es; nicht aus Werken, auf dass nicht irgendeiner sich rühme."

 

Zusätzlich hat Gott aber noch etwas getan, nämlich eine Rechtsgrundlage geschaffen, auf der Er retten und rechtfertigen kann. Dazu gehört die Veränderung des ganzen Alls im Opfer Seines Sohnes.

 

2.2. Veränderung ( fr. Versöhnung)

 

Was ist Veränderung (Versöhnung)? Nur der Apostel Paulus verwendet dieses Wort in unterschiedlicher Form 13 Mal in seinen Briefen[7]. Es lautet im Griechisch des NT als Verb katalla,ssw (kat allassŏ) und setzt sich aus "allassŏ" (ändern, verändern) mit vorangestelltem "kata" (herab, gemäß, in jeder Beziehung) zusammen. Die wörtliche Wiedergabe des griechischen Wortes katalla,ssw (katallassŏ) lautet deshalb: "Von oben herab in jeder Beziehung ändern".[8]

 

Wann und wie wurde denn von oben herab, von Gott, alles geändert?

 

Zunächst ist festzustellen, dass Christus von Gott die Autorität über alles erhalten hat.[9] Alles besteht durch IHN und zu IHM hin, wie die Worte in K1:15-20 bestätigen: "...welcher das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der Vorhergeborene aller Schöpfung. Denn durch ihn sind die alle (das All) geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die Sichtbaren und die Unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Anfängliche oder Autoritäten: die alle (das All) sind durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allen, und die alle (das All) bestehen zusammen durch ihn. Und er ist das Haupt des Leibes, der Versammlung, welcher der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Erstorbenen, auf dass er in allem den Vorrang habe; denn es gefiel Gott, in ihm die ganze Vervollständigung wohnen zu lassen und durch ihn die alle (das All) herabzuändern (versöhnen) hinein in IHN, indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Pfahles, durch ihn, es seien die auf der Erde oder die in den Himmeln."

 

Deshalb hat Gott auch alles von oben her in dem Christus geändert. Diese Änderung geschah auf Golgatha. Alle sind in die Veränderung hineingenommen, wie auch alle in die Verfehlung durch Adam hineingenommen waren.[10] An beiden Sachverhalten kann niemand etwas hinzutun oder abtun. Paulus bestätigt dies in R5:18: "...also nun, wie es durch eine Übertretung gegen alle Menschen zur Verurteilung gereichte, so auch durch eine Gerech­tigkeit gegen alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens."

 

Welches Ziel hat diese Änderung?

 

Durch die Änderung in Christus auf Golgatha hat Gott die Rechtsgrundlage geschaffen, um wieder alles in Ordnung bringen zu können und so Sein Heilsziel zu erreichen. Dieses Ziel lautet gemäß 1K15:22: "Denn ebenso wie in Adam alle sterben, also werden auch in Christus alle lebend gemacht werden."

 

Diese Zielerreichung Gottes wird nach einer bestimmten Ordnung[11] ablaufen. Es gibt Erstlinge und solche, die später zum Ziel kommen werden. Für viele wird es durch tiefe Gerichte[12] gehen. Deshalb sei glücklich und dankbar, wenn Gott dir heute schon den Glauben an Sein wunderbares Ziel schenkt.

 

Diese Änderung an sich ist noch keine Rettung. Sie ist jedoch die Voraussetzung zur Rettung.

 

"Versöhnen" heißt also 100%-ige Veränderung der Sachlage (Vollversöhnung). Weniger würde dem Begriff nicht gerecht; da gibt es keine Kompromisse. Diese Veränderung gründet sich einzig und allein im Opfer-Blut des Christus. Sie ist ohne Vorbedingungen von Gott veranlasst worden (s.o. K1.19,20).

 

Deshalb kann Paulus sagen: "Denn wenn wir, als Feinde seiend, dem Gott durch den Tod seines Sohnes verändert wurden, wieviel mehr werden wir, als Verändertwordene, infolge seines Lebens gerettet werden. Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch in Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch welchen wir nun die Veränderung empfingen." (R 5:10,11) Diese Verände­rung in Christus bedeutet Rettung für den ganzen Kosmos, nicht nur für die zur Zeit Glaubenden, denn Johannes bezeugt mehrfach: "…dass der Vater den Sohn gesandt hat, den Retter des Kosmos." (1J 4:14 u.a.)[13]

 

Voraussetzung ist allerdings, dass dieses Gotteshandeln glaubend empfangen[14] oder genommen wird, was noch nicht alle getan haben. Der Auftrag derer, die das schon glauben dürfen, ist nun der, den Paulus in 2K 5:20 nennt: "Daher sind wir für Christus gesandt, indem Gott gleichsam durch uns zuspricht; wir erflehen für Christus: Ihr seid[15] verändert dem Gott!" Wir müssen also den Menschen von dieser doppelten Veränderung berichten, die gemäß 1K15.22 (wir lasen es bereits) lautet: "Denn ebenso wie in Adam alle sterben, also werden auch in Christus alle lebend gemacht werden." Wie in Adam alles zum Negativen verändert wurde, so wurde es in Christus zum Positiven verändert.

 

Durch Adam hat die Menschheit den Tod geerbt, und deswegen sündigen alle. Da war und ist niemand ausgenommen. Hier sei nochmals auf Römer Kapitel 5 verwiesen, wo Paulus im Vers 12 sagt: "Deshalb, ebenso wie durch einen Menschen die Verfehlung in den Kosmos hineinkam und durch die Verfehlung der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchgedrungen ist, worauf[16] alle verfehlten." Durch Christus kam nun die Gnade zu denselben vielen Menschen, zu denen durch Adam der Tod kam. Die Gnade jedoch bewirkte "viel mehr", als der Tod bewirken konnte. Das bestätigt Paulus in dem nachfolgenden Vers 15: "Jedoch ist nicht wie die Übertretung, also auch die Gnadengabe. Denn wenn in der Übertretung des einen die Vielen starben, wieviel mehr wurde die Gnade Gottes und die Schenkgabe in Gnade, der des einen Menschen Jesus Christus, hinein in die Vielen überfließend."

 

Paulus eröffnet uns also eine Gleichung, die da heißt: Wie in Adam, so auch in Christus. Er macht die Gleichung aber sofort positiv ungleich mit dem eben gelesenen Vers 15, indem er das Gnadenwirken in Christus als "viel mehr" und "überfließend" beschreibt.

 

Was fehlt nun noch, um diese überfließende Wirkung zu erzielen? Als Folge des Opfers auf Golgatha, der auferschienenen Gnade und der dadurch bewirkten Veränderung fehlte nun noch ein weiterer Schritt von Gott, um Seinen Heilsplan zur Wirkung zu bringen.

 

2.3. Die Auferstehung

 

Die Auferstehung Jesu aus Erstorbenen war die Voraussetzung für jede Form der Rettung innerhalb der von Gott festgelegten Ordnung.[17] Nur dadurch konnte der Loskaufspreis, der Wert des Blutes, im oberen Heiligtum dargebracht werden.[18] Außer der eindrücklichen Beschreibung dieser Tatsache in den Kapiteln 9 und 10 des Hebräerbriefes wird der Wert der Auferstehung des Christus auch von den anderen Aposteln bezeugt. Petrus schreibt z.B. in 1P 1:3,4: "Gesegnet ist der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Chris­tus, der, der gemäß seinem vielen Erbarmen uns wiedererzeugte hinein in lebende Erwartung durch Auferstehung Jesu Christi aus Erstorbenen hinein in unverderbliches und unverwelkliches und unbeflecktes Erbteil, das im Himmel aufbewahrt ist für euch."

 

Auch Paulus weist auf die Vermögenskraft (dynamis) der Auferstehung hin und spricht davon, "…dass ich ihn kenne und das Vermögen seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden als in seinem Tod Zusammengestaltetseiender." (P3:10, DÜ)

 

Dies war Grundlage und Inhalt des Evangeliums Gottes, das Paulus verkünden durfte und worauf er mehrfach in Römer Kapitel eins hinweist. Er spricht z.B. in R 1:4 vom Evangelium "…des ersehenen Sohnes Gottes in Vermögens-Kraft gemäß dem Geiste der Heiligung aus Auferstehung Erstorbener, Jesus Christus, unseres Herrn." Später in R1.16 spricht er vom Evangelium, welches ja den erhöhten Christus zum Inhalt hat, und bezeichnet gerade das als die Vermögens-Kraft Gottes, wenn er sagt: "Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht, denn es ist Gottes Vermögens-Kraft zur Rettung jedem Glaubenden, dem Juden, außerdem vorher auch dem Hellenen."

 

In und mit dieser Vermögens-Kraft hat Gott eine weitere Voraussetzung geschaffen, das ganze All in Sich zurückzuführen.[19]

 

Was die Wichtigkeit der Auferstehung bezüglich des Glaubens betrifft, dazu noch ein abschließender Hinweis von Paulus, den wir in 1K15.14-17 lesen: "…wenn aber Christus nicht erweckt worden ist, so ist demnach auch unsere Verkündigung sinnlos, sinnlos auch euer Glaube. Wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes befunden, weil wir gegen Gott bezeugten, dass er Christus erweckte, den er nicht erweckte, wenn anders demnach Erstorbene nicht erweckt werden. Denn wenn Erstorbene nicht erweckt werden, ist auch Christus nicht erweckt worden. Wenn aber Christus nicht erweckt worden ist, so ist euer Glaube eitel, und ihr seid noch in euren Verfehlungen."

 

Ohne Seine Auferstehung wäre somit unser Glaube sinnlos. Gnade, Veränderung und Auferstehung sind somit wesentliche Voraussetzungen zur Erreichung des Heilszieles Gottes.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt zur Einschätzung der göttlichen Heilsabsichten ist der folgende.

 

3. Das Verhältnis zwischen Verfehlung (Tod) und Rechtferti­gung (Leben)

 

Um dieses Verhältnis zu verstehen, sei nochmals auf R 5:14,15 verwiesen und auf die asymmetrische Gleichung: "Sondern der Tod regierte von Adam bis auf Mose auch über die, die nicht in der Gleichheit der Übertretung Adams verfehlten, welcher ein Typos des Künftigen ist. Jedoch ist nicht wie die Übertretung, also auch die Gnadengabe. Denn wenn in der Übertretung des einen die Vielen starben, wieviel mehr wurde die Gnade Gottes und die Schenkgabe in Gnade, der des einen Menschen Jesus Christus, hinein in die Vielen überfließend."

 

Vorher sei gesagt, dass die typologische Darstellung zu R5.14 nachdrücklich beweist, dass beide "viele" die selben Menschen meint! An anderer Stelle bestätigt Paulus dies wenn er sagt: "Denn ebenso wie in Adam alle sterben, also werden auch in Christus alle lebend gemacht werden." (1K15.22)

 

Ja, "ebenso"[20] wie es bei Adam bis heute keine Ausnahme gab, wird es auch bei Christus in der Vollendung keine geben.[21] In Adam sterben alle. Daran hat sich bis heute nichts geändert, und niemand war jemals davon ausgenommen. Ein drittes Mal sei auf R 5:12 verwiesen, weil es so wichtig ist: "Deshalb, ebenso wie durch einen Menschen die Verfehlung in den Kosmos hineinkam und durch die Verfehlung der Tod und so der Tod zu allen Menschen durchge­drungen ist, worauf[22] alle verfehlten".

 

Das Lösegeld[23] war auch für die Vielen und damit für alle. In H2:9 geht das Wort Gottes sogar noch weiter, wenn wir lesen: "Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Wert gekrönt, damit er durch (in) Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte." Es heißt "für alles", da ist nichts ausgenommen.

 

Auch Johannes bestätigt dies in 1J 2:2 und schreibt: "Und er ist die Sühnung betreffs unserer Verfehlungen, nicht allein aber betreffs der unseren, sondern auch betreffs der des ganzen Kosmos."

 

In Christus werden also alle leben (1K15.22), und damit kann sich auch 1K15.28 erfüllen, wo gesagt ist, dass Gott alles in allen sein wird. Dann muss alles wesenhaft geheiligtes Leben werden, da Gott nichts mit Finsternis und Üblem zu tun hat.[24] Wenn also alles (das All) wieder in ihn hineinkommt (R11.36), dann müssen auch alle Erstorbenen leben, weil ER nicht der Gott von Erstorbenen (Toten) ist, sondern der Lebenden. (M22.32)

 

Vorweg sei dazu noch gesagt, dass dies nicht "einfach so" geschieht, sondern mit entsprechenden Erziehungswegen verbun­den ist. In JJ26.9 heißt es dazu: "…Denn wenn deine Gerichte[25] die Erde treffen, lernen die Bewohner des TeBheL[26] Gerechtigkeit." Das Heilsziel für alle ist nur durch Gericht, d.h. Zurechtbringung, erreichbar. Der einfachste Grund dafür ist, weil nur Glaubende gerettet werden. Dazu noch drei Schriftzeugnisse:

 

2T 3:15 – "…und weil du von Babyzeit an die heiligen Schriften wahrgenommen hast, die Vermögenskraft haben, dich weise zu machen zur Rettung durch den Glauben, den in Christus Jesus."

 

1P 1:5 – "…die ihr in Vermögenskraft Gottes durch Glauben bewacht werdet hinein in Rettung, die bereitet ist, in der letzten Frist enthüllt zu werden; …erlangend die Vollendigung eures Glaubens, die Rettung der Seelen."

 

G 2:16 – "…wir nehmen aber wahr, dass ein Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt ist, wenn nicht durch Treue Christi Jesu. Auch wir glauben an Christus Jesus, auf dass wir aus Treue Christi gerechtfertigt werden und nicht aus Werken des Gesetzes, da aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt werden wird."

 

Nun sei mir die Frage gestattet: Hast du etwas dagegen, dass Gott einen Weg erfunden hat, alle zum Glauben zu führen? Wenn ja, dann bist du ein Heilsegoist!

 

Zurück zum Verhältnis der Auswirkungen beider Ursachen Verfehlung und Rechtfertigung gemäß R5.15. Das "wieviel mehr"[27] zeigt doch eine Steigerung an. Somit hat die Gnadengabe mehr Wirkung als die Übertretung! Denn die Gnadengabe hat Auswirkung auf das ganze All, weil auch die Engelmächte mit hineingenommen sind.

 

Schon im AT wird in LL8.6 gesagt, dass das, was der Tod getrennt hat, die Liebe wieder zusammenfügt; die Liebe, die Paulus in 1K13.3 als die Bleibende bezeichnet. Christus selber sagte schon vor Golgatha: "Ich bin gekommen, damit sie äonisches Leben haben und es überfließend haben." (J10.10, KNT)

 

In Christus ist die Gnade überströmend geworden, und Paulus ringt förmlich um die rechten Worte, damit er dieses "viel mehr" recht  auszudrücken  vermag. Er schreibt  an  Timotheus:  "Noch darüber hinaus aber mehrte sich die Gnade unseres Herrn mit Treue (Glauben) und der Liebe, die in Christus Jesus ist." (1T1:14) In seinem Brief an die Römer steigert er diesen Ausdruck noch mehr mit den Worten in R 5:20: "Das Gesetz aber kam daneben hinein, auf dass die Übertretung zunehme. Wo aber die Verfehlung zugenommen hat, ist die Gnade hyper-überfließend geworden."

 

Man kann dies mit einer Perle veranschaulichen. Eine Perle entsteht durch das Eindringen eines Fremdkörpers in eine Perlmuschel. Je größer der Fremdkörper ist, umso größer wird auch die Perle. Der Stachel des Todes, die Verfehlung (1K15.56), drang in den Christus, woraus die größte "Perle" entstand, nämlich Rettung des ganzen Alls durch die "hyper-überfließende" Gnade.[28]

 

Deshalb kommt es für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens, so wie Paulus in R 5:18 weiter schreibt: "So wie es daher nun durch eines Menschen Übertretung hinein in alle Menschen zur Verurteilung kam, also auch durch ein Rechtgemäßes hinein in alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens." Vor diesem Hintergrund wird auch das verständlich, was wir in R 11:32 lesen: "Denn Gott zusammenverschloss alle in Unfügsamkeit,  auf dass er sich aller erbarmte." Sowohl in Adam als auch in Christus sind alle  zusammengeschlossen, da gibt es keine Ausnahme. Wir dürfen zur Kenntnis nehmen, dass Gottes Gedanken und Wege höher sind als unsere.[29] Deshalb schreibt Paulus im nächsten Vers[30]: "O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Kenntnis Gottes; wie unausforschlich sind seine Urteile und unausspürbar seine Wege!" Einen dieser Wege haben wir ja schon am Anfang des Themas besprochen, nämlich, dass Gott gemäß R11.36 alles wieder in sich zurückführt: "Da aus ihm und durch ihn und hinein in ihn das All ist. Ihm ist die Herrlichkeit hinein in die Äonen. Amen."

 

Zurückkommend auf Römer Kapitel fünf und die bereits besprochene asymmetrische Gleichung, stellt Paulus im Vers 16 fest: "Und mit der Schenkgabe ist es nicht so wie durch den einen, der verfehlte. Denn das Urteil war aus einem hinein in Verurteilung, die Gnadengabe aber ist aus vielen Übertretungen hinein in Rechtgemäßes." Mit dem "nicht so" markiert Paulus einen Unterschied, der  nicht darin besteht, dass die Gnadengabe nicht auch für die Vielen (= alle V15), die unter das Urteil kamen, gilt, sondern darin, dass es einen Regierungswechsel gegeben hat.[31]

Von dem einen aus regierte der Tod die Vielen, und von den Vielen hat der Eine die Rechtsforderung übernommen, so dass nun die Vielen im Leben durch den Einen regieren und nicht mehr der Tod die Vielen regiert. Das klingt vielleicht etwas kompliziert, ist es aber nicht, wie die nachfolgende Darstellung zeigt:

 

Ein Verfehler (Adam), dadurch à

viele Verfehler (ganze Menschheit) wurden vom Tod regiert.

 

Einer (Christus), der die Rechtsforderung für alle erfüllte à

viele Gnadenempfänger sind nun wieviel mehr im Leben

Regierende.

 

Dieses Vorgehen Gottes war schon im AB modellhaft für Israel verheißen, wie die nachfolgenden beiden Bibeltexte stellvertretend beweisen: "Ich, ich selber, bin der deine Ausschreitungen Auswischende um meinetwillen, und deiner Verfehlungen gedenke ich nicht mehr." (JJ 43:25, DÜ) "Ich wischte weg wie Wolkendickicht deine Ausschreitungen und wie Gewölk deine Verfehlungen. Kehre um zu mir, denn ich erlöste dich." (JJ 44:22, DÜ)

 

 Auch der Heilsträger als Person war im AB definiert, wie es Jesus gemäß dem Bericht des Lukas bei einem Besuch in der Synagoge selber bestätigt: "Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war: «Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen, Zerschlagene in Freiheit hin zu senden, auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn.» Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt." (L 4:17-21, ELB)[32]

 

Wenn Gott Sein Gnadenhandeln zur Vollendung bringt, dann ist es eben "nicht so" wie bei Adam, als der Mensch verfehlte, denn wenn Gott alles in allen[33] sein wird, ist kein Raum mehr für Verfehlungen, dann ist alles durch die "hyper-überfließende" Gnade ins göttliche Licht gebracht.

 

4. Einige Bibeltexte, die die Rettung aller bezeugen:

 

Neben all den schon genannten und noch folgenden Hinweisen, die klar bezeugen, dass Gott alles an Sein Heilsziel bringen wird, gibt es auch Bibeltexte, die das wörtlich so ausdrücken. Nachfolgend seien etliche aufgeführt.

 

Altes Testament:

 

"Deine Gerechtigkeit ist gleich Bergen Gottes, deine Gerichte sind eine große Tiefe; Menschen und Vieh rettest du, JHWH." (LB36:6) Wenn es um Rettung geht, setzt Gott somit Menschen und Tiere gleich, was auch mit Römer Kapitel acht, wo von der ganzen Schöpfung die Rede ist, übereinstimmt. Das zeigt ferner, dass es alle Menschen betrifft, sonst wäre die Erwähnung der Tiere überflüssig.[34]

 

"Gedenken werden und umkehren zu JHWH alle Ränder des Erdlands, und werden huldigend sich hinwerfen dir angesichts alle Sippen der Nationen." (LB22.28)

 

"Denn die alle sind deine Diener."[35] (LB119.91; DÜ)

 

"Gut ist JHWH zu allen, und seine Erbarmungen sind über all seine Gemachten." (LB 145:9; DÜ)

 

 Sogar Widerspenstige werden nach ihrer Wiederherstellung "zum Bewohnen JHWH's kommen".[36] Denn: "JHWH … führt in den Scheol und wieder heraus." (1S2.6); und: "…Gott nimmt nicht das Leben weg, sondern er sinnt darauf, dass der Verstoßene nicht von ihm weg verstoßen bleibe." (2S14.14; ELB) Selbst das Verstoßene bleibt also nicht verstoßen, denn "…der Herr verstößt nicht für äonisch." (EJ 3:31; ELB) Spätestens am Ende der Äonen ist alles wiederhergestellt, sodass das Wirklichkeit wird, was Zephanja im Auftrag Gottes sagen darf: "Dann aber werde ich den Völkern andere, reine Lippen geben, damit sie alle den Namen JHWH's anrufen und ihm einmütig dienen." (Z 3:9 )

 

Neues Testament

 

Auch im NT gibt es eine Fülle von direkten Hinweisen, sodass man nicht auf Vermutungen angewiesen ist, um den erklärten Willen Gottes zu erkennen. Die Reihenfolge der angeführten Texte entspricht keiner Wertung, sondern der Abfolge der Bibelbücher.

 

 Jesus sagte z.B. von sich: "Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist." (L 19:10) Da ohne Sein Kommen alles verloren bleiben würde, zeigt der Hinweis deutlich, dass nichts verloren bleiben wird.[37]

 

Johannes darf Jesus als "...das Lamm Gottes, das die Verfehlung (Sünde) des Kosmos wegnimmt[38]" bezeugen! (J1.29) Wenn das so ist, wieviel Verfehlung gibt es denn dann im ganzen Kosmos noch?

 

Die Rettung betreffend sagte Jesus: "Denn nicht schickte der Gott den Sohn in den Kosmos, auf dass er den Kosmos richte, sondern auf dass der Kosmos durch ihn gerettet werde." (J3.17; vgl.J4.42) Nur der, der das wirklich tut, kann als Retter des Kosmos bezeichnet werden. Wenn die Mehrheit der Menschen verloren bliebe, wäre dieser Titel für Jesus unzutreffend.

 

Deshalb bestätigt Jesus weiter: "Der Vater liebt den Sohn und hat alles in Seine Hand gegeben." (J 3:35) Er erklärt auch noch, was der Vater damit bezweckt: "Dies ist der Wille dessen, der Mich gesandt hat, dass Ich nichts von alldem verliere, was er Mir gegeben hat, sondern es am letzten Tag auferstehen lasse." (J 6:39) Ihm ist also alles gegeben, und der Vater will, dass Er nichts davon verliert! Glaubst du das?

 

Im gleichen Kapitel sagt Jesus noch: "Denn das Brot des Gottes ist der Herabsteigende aus dem Himmel und der Leben Gebende dem Kosmos." (J6.33; DÜ) Wenn Er dem Kosmos das Leben gibt, wieviel Prozent vom Kosmos können denn dann ohne Leben sein?

 

 Bevor wir uns den anderen Texten zuwenden, noch ein gewaltiger Hinweis von Jesus selber: "…und ich, so ich erhöht werde aus dem Erdland heraus, werde ich alles zu mir selber ziehen." (J12:32; DÜ) Wie viel ist denn davon ausgenommen?

 

Der Apostel Paulus darf auf besonders deutliche Weise den erklärten Gotteswillen bezeugen. Wir haben ja von ihm schon verschiedene Stellen gehört. Der Vollständigkeit halber möchte ich sie trotzdem nochmals anführen und mit einigen Fragen auf ihre Aussagekraft verweisen.

 

In R 5:18 finden wir das bekannte Wort: "So wie es daher nun durch eines Menschen Übertretung hinein in alle Menschen zur Verurteilung kam, also auch durch ein Rechtgemäßes hinein in alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens." Meinen beide "alle" die gleichen Menschen? Wer behauptet, dass die beiden "alle" verschiedene Bedeutung haben, tut dem Wort Gewalt an und gerät unter das Urteil Gottes.[39]

 

In R 11:32 beschreibt Paulus den Gotteswillen wie folgt: "Denn Gott zusammenverschloss alle in Unfügsamkeit, auf dass er sich aller erbarmte." Für das Wort "alle" gilt auch hier das vorher Gesagte.

 

Eine besonders köstliche Stelle ist 1K 13:5 wo Paulus von der Liebe schreibt, die Gott ja in Person ist: "sie ist nicht unschicklich, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht aufstacheln, sie rechnet das Üble nicht zu." Wieviel wird denn zugerechnet, wenn "nicht" zugerechnet wird?

An die Korinther schreibt Paulus in 1K 15:22 "Denn ebenso wie in Adam alle sterben, also werden auch in Christus alle lebend gemacht werden." Ich verweise nochmals auf die absolute Bedeutung des "alle" und frage: Wieviel ist davon ausgenommen?[40]

 

Ein paar Verse weiter beschreibt Paulus das große Heilsziel Gottes mit den Worten, die am weitesten in die Zukunft weisen: "Wann ihm aber das All untergeordnet ist, dann wird auch der Sohn selbst dem untergeordnet sein, der ihm das All unterordnete, auf dass Gott alles in allen sei." (1K 15:28) Wieviel wäre Gott denn denen, die angeblich für immer verloren bleiben?

 

Im zweiten Korintherbrief weist Paulus auf die globale Veränderung[41] hin, die mit dem Opfer Jesu auf Golgatha vonstatten ging, wenn er sagt: "…weil Gott in Christus war, den Kosmos für sich selber in jeder Beziehung verändernd, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend und in uns das Wort der Veränderung legend. Daher sind wir für Christus gesandt, indem Gott gleichsam durch uns zuspricht; wir erflehen für Christus: Ihr seid verändert dem Gott!"  (2K 5:19,20) Auf Golgatha hat sich alles geändert! Damit hat Gott die Rechtsgrundlage geschaffen, um das ganze All ins Leben zu zeugen.[42]

 

In P2.10,11 lesen wir, die Erhöhung des Herrn betreffend: "…damit in dem Namen Jesu jedes Knie sich beuge, der Himmlischen und Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge bekenne, dass Jesus Christus Herr ist, zur Herrlichkeit Gottes, des Vaters." Ein wortgemäßes Bekenntnis ist bekanntlich nur im Heiligen Geist möglich,[43] und damit stellen auch diese Verse sicher fest, dass Gott mit allen zum Ziel kommt.

 

In K 1:20 spricht Paulus davon, das es Gottes Wohlgefallen war, mit der ganzen Gottesfülle "…in Ihm (Christus) zu wohnen und durch Ihn das All mit Sich auszusöhnen,[44] indem Er durch das Blut Seines Pfahles Frieden machte, durch Ihn, sei es das auf der Erde oder das in den Himmeln." Wieviel ist denn nach diesen Worten vom All auf Seiten Gottes nicht verändert oder versöhnt?

 

Zu den stärksten Stellen gehören zweifellos die beiden nächsten Verse aus dem ersten Timotheusbrief. In 1T2.4 heißt es von Gott: "…welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." Im nächsten Punkt unter Ziff. 5 werde ich auf den Willen Gottes ausführlich eingehen. Hier sei nur soviel gesagt: wenn Gott etwas will, sollten wir Ihm keine Willensschwäche oder kein Unvermögen unterstellen.

 

Die zweite Stelle in 1T 4:10 drückt das so aus: "…denn dafür mühen wir uns und ringen wir, weil wir aufgrund des lebenden Gottes perfekt erwarten[45], welcher ein Retter aller Menschen ist, vor allem der Glaubenden."

 

In 1T6.13 nennt Paulus Gott w. "den Lebenmachenden[46] das All" Wieviel vom All wird denn leben, wenn Gott es lebend gemacht hat?

 

Oder lies T 2:11: "Denn auferschienen ist die Gnade des Gottes, Rettung bringend allen Menschen." Warum kann der Christus als die Gnade in Person allen Menschen Rettung bringen? Weil in 1J2.2 steht, für wie viele Menschen Sein Opfer gebracht wurde:  "Und er ist die Sühnung betreffs unserer Verfehlungen, nicht allein aber betreffs der unseren, sondern auch betreffs der des ganzen Kosmos." Wie viele Bewohner des Kosmos können wir davon ausschließen? Wenn ein Einziger dahinten bliebe, könnte das Wort Gottes Christus nicht als den Retter des Kosmos bezeichnen, so wie Johannes in 1J 4:14 bezeugt: "Und wir haben geschaut und bezeugen, dass der Vater den Sohn gesandt hat, den Retter des Kosmos."

 

Das war eine beeindruckende Reihe von Gottesworten, die uns auf überwältigende Weise Seinen erklärten Willen zeigen. Wer wollte dagegen das Wort erheben und Gott klein reden?

 

5. Gott will dies, es ist nicht nur ein frommer Wunsch! SEIN Wille ist die Ursache der Rettung.

 

5.1. Grundsätzliches

 

Was den diesbezüglichen Willen Gottes betrifft, haben wir klare Aussagen Seines Wortes. In 1T2.4 sagt Paulus z. B. von Gott: "…welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." Man hört von denen, die das nicht glauben können, oft den Einwand: "Gott will das, aber der Mensch will nicht, und da kann Gott nichts machen".

 

Lasst uns ein paar Bibeltexte lesen, die uns helfen können, in dieser Frage eine persönliche Entscheidung zu treffen.

 

In JJ 46:10 heißt es von Gott: "…der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun." (ELB) Wenn das stimmt, was wir hier lesen, dann hat Gott ja eine Möglichkeit erfunden, den, der nicht "will", zu überzeugen, denn sonst käme Sein erklärter Wille nicht zustande.

 

Im Übrigen ist dies nicht die einzige Stelle. Wir lesen in JJ14.24,27: "JHWH der Heerscharen hat geschworen und gesprochen: Wahrlich! Wie ich es vorbedacht, also geschieht es; und wie ich es beschlossen habe, also wird es zustande kommen... Denn JHWH der Heerscharen hat es beschlossen, und wer wird es vereiteln? Und seine ausgestreckte Hand – wer könnte sie abwenden?" Oder in JJ55.11: "... also wird mein Wort sein, das aus meinem Munde hervorgeht, es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe." (ELB) Ebenso in LB 135:6: "Alles, was JHWH wohlgefällt, tut er in den Himmeln und auf der Erde, in den Meeren und in allen Tiefen."

 

Das sind beeindruckende Zeugnisse davon, dass Gott mit Seinem Willen zum Ziel kommt und dass jeder, der anderer Meinung ist als Gott, von Ihm in die Schule genommen wird und lernen darf, dass Gottes Wille das Beste für jeden Einzelnen ist. Dafür sei noch ein alttestamentliches Beispiel genannt:

 

Vom babylonischen König Nebukadnezar, der zur Zeit Daniels lebte und meinte, seine Herrschaft und die Größe seines Reiches sei von ihm selber geschaffen worden, lesen wir in D 4:29,31,32 Folgendes: "Und man wird dich von den Menschen ausstoßen, und bei den Tieren des Feldes wird deine Wohnung sein, und man wird dir Kraut zu essen geben wie den Rindern; und es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, dass der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will Und am Ende der Tage erhob ich, Nebukadnezar, meine Augen zum Himmel, und mein Verstand kehrte zu mir zurück. Und ich pries den Höchsten, und ich rühmte und verherrlichte den ewig Lebenden, dessen Herrschaft eine ewige Herrschaft ist und dessen Reich von Geschlecht zu Geschlecht währt. Und alle Bewohner der Erde sind wie nichts gerechnet, und nach seinem Willen verfährt er mit dem Heer des Himmels und den Bewohnern der Erde. Und da ist niemand, der seiner Hand wehren und zu ihm sagen könnte: Was tust du?" (ELB) Dieses Beispiel zeigt auf beeindruckende Weise, dass Gott mit Seinen Erziehungswegen immer zum Ziel kommt und dass niemand gezwungen wird, Seinen Willen zu akzeptieren, sondern dass Gott jeden Einzelnen auf die ihm angemessene Weise zur Einsicht leitet.

 

Auch im NT finden wir Aussagen, die von Gott das Gleiche bezeugen wie das AT. In E 1:11 wird z.B. von Gott gesagt, dass Er der "Innenwirkende" in allen ist "gemäß dem Ratschluss seines Willens."[47]

 

Ein besonders Zeugnis vom absoluten Gotteswillen darf uns der Apostel Paulus in Römer Kapitel 9 geben. Dort lernen wir, dass alles Sache des erbarmenden Gottes ist. In R 9:14-16 heißt es zunächst: "Was werden wir daher sagen? Dass etwa Ungerechtigkeit bei Gott ist? Möge das nicht gefolgert werden. Denn er sagt dem Mose: Ich werde erbarmend sein, welchem gleichsam ich erbarmend sein möchte, und werde mitfühlen, mit welchem ich gleichsam mitfühlen möchte. Demnach daher ist es nicht Sache des Wollenden, aber auch nicht des Laufenden, sondern des erbarmenden Gottes." Eindeutig geht hieraus hervor, dass Gott der Handelnde ist und ER alles nach Seinem Willen tut .

 

Diesem erklärten Willen Gottes kann niemand auf Dauer widerstehen. Danach stellt Paulus im Vers 19 die interessante Frage: "Du wirst daher zu mir sagen: Was tadelt er noch? Denn wer hat seinem Beschluss widerstanden?" In der Tat: jeder rational denkende Mensch wird sich diese Frage stellen. Denn wenn Gott entscheidet, warum werden Menschen noch gerichtet?

 

Darauf hat Paulus für alle, die das Vorgenannte schizophren finden, eine verblüffende Antwort im Vers 20 parat: "O Mensch, ja doch, wer bist du, der gegen Gott antwortet? Wird etwa das Geformte zu dem Formenden sagen: Was hast du mich also gemacht?" Paulus verwendet hier das Beispiel eines Töpfers aus dem AT,[48] um uns den absoluten Gotteswillen zu erklären.

 

Gott formt und handelt also an und mit uns so, wie Er will. Das heißt natürlich nicht, dass wir Marionetten sind. Marionetten haben keinerlei eigene Handlungsspielräume. Natürlich kann sich der Mensch dem Willen Gottes entgegenstellen, aber eben nicht auf Dauer. In T2.11 wird uns gesagt, dass die Gnade Gottes uns erzieht. Diese Erziehung sollten wir gemäß P2.12[49] an uns geschehen lassen, was besagt, dass man sich auch dagegen sperren kann. Dies würde dann die Erziehungswege sozusagen verlängern. Je eher ich mich von Gott überzeugen lasse, umso weniger Gerichts- d.h. Erziehungswege muss ich gehen.

 

Außer dem bezeugten Gotteswillen gibt es auch noch einen verborgenen oder geheimen Willen Gottes, der oft erst viel später von den Betroffenen als solcher erkannt wird.

 

5.2. Der geheime Wille Gottes

 

Gott benutzt z.B. auch Übles, um Gutes zu wirken. Das war schon vor der Zeit von Ihm geplant. Von der größten üblen Tat, die gleichzeitig die zentralste Stelle der Heilsgeschichte markiert, wird uns von Petrus in A 2:23 berichtet: "Den, der euch nach dem festgesetzten Ratschluss und der Vorkenntnis Gottes ausgeliefert wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Holz heften und hinrichten lassen." Gemäß Ratschluss und Vorherwissen Gottes wurde also Christus auf Golgatha ausgeliefert. In A4.28 lesen wir dann noch die Begründung für dieses Handeln Gottes: "um alles auszuführen, was Deine Hand und Dein Ratschluss vorherbestimmt hatten, dass es geschehe." (KNT)

 

Die Leiden des Christus dienen also zur Wiederherstellung des Alls! Das entsprach dem geheimen Willen Gottes, denn nicht einmal die hochrangigen Cherube und Engel haben davon gewusst, sonst hätten sie gemäß den Worten[50] des Apostels Paulus versucht, das zu verhindern.

 

Auch Petrus weist in seiner Predigt in A 3:17-21 mit den folgenden Worten auf diesen Umstand hin: "Nun, Brüder, ich weiß, dass ihr in Unkenntnis gehandelt habt, ebenso wie auch eure Oberen. Gott aber hat so erfüllt, was Er durch den Mund aller Propheten vorher verkündigt hatte: nämlich dass Sein Christus leiden werde. Daher sinnet um und wendet euch um, damit eure Sünden ausgelöscht werden, so dass Fristen der Erfrischung vom Angesicht des Herrn kommen mögen und Er den euch zum Christus vorbestimmten Jesus sende. Ihn jedoch muss der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles dessen, was Gott durch den Mund Seiner heiligen Propheten vom Äon an gesprochen hat." (KNT)

 

Es entsprach z.B. auch dem geheimen Willen Gottes, dass der Danebenfall von Juda-Israel den Nationen zur Rettung und zum Reichtum diente. In R 11:11,12 sagt Paulus diesbezüglich: "Ich sage daher: Sind sie etwa gestrauchelt, auf dass sie fallen sollten? Möge das nicht gefolgert werden! Sondern in ihrem Danebenfall ist den Nationen die Rettung geworden, um sie zur Eifersucht zu reizen. Wenn aber ihr Danebenfall Reichtum des Kosmos ist und ihre Minderung Reichtum der Nationen, wieviel vielmehr ihre Vervollständigung." Das sind Verfahrensweisen Gottes, die wir in ihrer ganzen Tragweite erst in der Vollendung vollends verstehen werden.

 

Das lehrt uns auch die "Joseph-Geschichte", die Gott benutzte, um Sein Volk zu retten und damit (weil sie Erstlinge sind) eine Prophetie zur Rettung für alle Völker zu schaffen. Der Christus-Darsteller Joseph konnte deshalb zu seinen Brüdern sagen: "Ja ihr, ihr berechnetet wider mich Böses, ÄLoHI'M aber berechnete es zum Guten." (DÜ, 1M50.20)

 

Soviel zum geheimen Willen Gottes. Sein Wille muss auch noch aus anderen Gründen geschehen, die ich jetzt noch aufzeigen möchte.

 

5.3. Der Name

 

Der bisher besprochene Umfang der Rettung beantwortet auch die Frage nach der Macht Gottes, die mit Seinem Namen verbunden ist.

 

Grundsätzlich heißt es dazu in LB 106:8: "Aber er rettete sie um seines Namens willen, erkennen zu machen seine Ermächtigung[51]." (DÜ) Das hat auch mit Seinem Namen im NT zu tun, weil auch Johannes in 1J 2.12 sagt: "Ich schreibe euch, Kindlein, weil euch die Verfehlungen erlassen worden sind wegen seines Namens."

 

In P2.9 wird uns gesagt, dass Christus auch über jedem Namen erhoben wurde: "Darum hat Gott ihn übererhöht und ihm den Namen gegnadet, der über jeden Namen ist" Er bekam den Namen "JHWH-Retter"[52] Dieser Name wurde erst nach dem Tod am Pfahl möglich. Durch die Namenserweiterung steht er nun an höchster Stelle; auch über JHWH, da dieser Name einen Zusatz erhielt. Jesus Christus ist jetzt der JHWH-Retter. ER ist auch der ku,rioj (kyrios Herr), der im AT Titel des Höchsten war.[53] Die gesamte Gottheit hat nun den höheren Namen. Es ist der durchtragendere Name,[54] wie uns H 1:4 zeigt: "…und er ist um so viel besser geworden als die Engel, wie er einen durchtragenderen Namen vor ihnen ererbt hat." Es ist der Name aller Namen, und nur in diesem ist gemäß A4.12 Rettung.

 

Jetzt verstehen wir auch, dass Johannes Ihn "Retter des Kosmos" nennt.[55] Wenn Gott in Christus den Kosmos nicht retten würde, hätte er den Namen "JHWH-Retter"[56] nicht verdient oder anders ausgedrückt: Er ist aufgrund Seines speziellen Namens geradezu verpflichtet, alles in Ordnung zu bringen. Dass Er es will, haben wir schon gesehen; dass Er es auch kann, daran sollte kein Zweifel bestehen.[57]

 

Zu dem Punkt "Gott will" sei nun noch auf die folgenden Aspekte hingewiesen:

 

5.4. Seine eigenen Prinzipien

 

1.) In dem von Gott genehmigten Gesetz des Alten Bundes war z.B. die Erstattung[58] geregelt. Genau das tut auch Gott, der für Seine Schöpfung verantwortlich ist und sich an Seine eigenen Anweisungen hält. Alles Üble, das durch das Wirken Satans mit Genehmigung Gottes geschehen ist, wird Gott reichlich erstatten, sodass am Ende der Wiederherstellung keiner einen Grund hat, sich zu beklagen.

 

2.) Gott erließ durch Jesus an uns die Aufforderung ergehen, unsere Feinde zu lieben: "Ich aber, ich sage euch: Liebet eure Feinde, und betet für die euch Verfolgenden." (M5.44, DÜ) Auch hier hält sich Gott selber dran und wird alle Feinde in Seiner Liebe durch die bereits beschriebenen Erziehungswege zum Ziel führen.[59]

 

3.) In 1K13.5 lesen wir: "Die Liebe rechnet das Üble nicht zu." Da Gott die Liebe in Person ist, tut auch Er genau das, was er uns durch Seinen Apostel übermittelt hat.

 

Die bisher angeführten Argumente könnten schon ausreichen, um allen Glaubenden den Vollendungswillen Gottes überzeugend näher zu bringen. Im Folgenden möchte ich aber noch auf einige Denkfehler aufmerksam machen, die immer wieder die Sicht für das Heilshandeln Gottes versperren.

 

6. Denkfehler, die oft gemacht werden

 

6.1. Äon / äonisch ist nicht endlos

 

Grundsätzliches:

 

Gott ist kein "BeL"[60], sondern ein "EL"[61]. Aus diesem Grund sind auch die Begriffe klar, die Er gebraucht. Deshalb kann das Wort "Äon" oder "äonisch" nicht einen begrenzten Zeitabschnitt bezeich­nen und gleichzeitig die Endlosigkeit.

 

Eine weitere grundsätzliche Feststellung ist, dass Gott die Äonen (Ewigkeiten) in Christus erschaffen hat. Wir lesen in H 1:2: "…am letzten dieser Tage hat er zu uns im Sohn gesprochen, den er zum Erben für alle eingesetzt hat, durch den er auch die Äonen gemacht hat." Auch in H 11:3 wird uns gesagt, "dass die Äonen infolge der Rede Gottes zubereitet worden sind." Hier sei die Frage erlaubt: Was war Gott denn für ein Gott bevor es die Äonen gab? Da konnte er doch kein "ewiger Gott" sein, wenn es die "Ewigkeit" noch gar nicht gab!

 

Äonischer Gott

 

Wie wir sahen, hat Gott die Äonen geschaffen. Dass Er deshalb für die Dauer der Äonen oder "von Äon zu Äon" lebt,[62] ist doch logisch, es sagt aber nichts über das "Davor" oder das "Danach" Seiner Existenz aus.

 

 Von Abraham wird gesagt, dass er im Namen JHWH's rief, des äonischen EL[63] oder EL des Äons. Gott ist der Gott aller Äonen, weil er über alle Äonen regiert. In LB145.13 wird dies mit den folgenden Worten bestätigt: "Deine Regentschaft ist Regentschaft in allen Äonen". Wenn es um die Endlosigkeit der Existenz Gottes geht, ist das Wort Äon als Beweis somit nicht geeignet, da es nicht die Endlosigkeit ausdrückt, wie wir auch weiter unten noch sehen werden. Die Endlosigkeit der Existenz Gottes kommt einzig in Seinem Namen "JHWH" zum Ausdruck, da dieser die dynamische Seins-Form des Hebräischen enthält und ER damit fortlaufend im "Werden" ist, war und sein wird.

"Äon" oder "äonisch" ist nicht nur eine Bezeichnung für einen bestimmten Zeitabschnitt, sondern hat zusätzlich noch eine qualitative Bedeutung.

 

6.2. Quantität und Qualität von Äon oder äonisch

 

Quantität

 

Das entsprechende hebräische Wort für das griechische "Äon" [aivw,n] ist "°OLaM"  [~l'A[]. Im hebräischen Denken geht es viel mehr um den Inhalt (Qualität) eines Zeitabschnittes als um seine Dauer. Trotzdem werden Zeitabschnitte unterschiedlichster Länge mit dem Wort OLaM" bezeichnet. Das griechische Denken sieht dagegen eher die lineare Dauer einer Zeitspanne und nennt sehr lange Zeiträume desh. "Äonen".

 

Die Bibel verwendet in beiden Sprachen diese Begriffe für begrenzte Zeiträume, aber nicht für eine Endlosigkeit.

 

Hier einige Beispiele:

 

Jona war äonisch, d.i. drei Tage, im Bauch des Fisches! In JN2:7 wird gesagt: "Zu den Gründen der Berge sank ich hinab. Der Erde Riegel waren hinter mir für äonisch [~l'_A[l. ( °OLaM)] geschlos­sen. Da führtest du mein Leben aus der Grube herauf, JHWH, mein Gott."

 

In ST 1:10 steht: "Gibt es ein Ding, von dem einer sagt: Siehe, das ist neu? Längst ist es gewesen für die Äonen [~ymiêl'[o)OLaMiJM)], die vor uns gewesen sind." Wieviele "Ewigkeiten" sind denn vor uns gewesen?

 

Die Gerichtszeit für Jerusalem ist gemäß JJ 32:14-16 äonisch begrenzt, bis sich alles wieder ändert: "Denn der Palast ist aufge­geben, verödet das Getümmel der Stadt. Ofel und Wachtturm dienen als Höhlen für äonisch, zur Freude der Wildesel, zur Weidefläche der Herden, bis der Geist aus der Höhe über uns ausgegossen wird und die Wüste zum Fruchtgarten wird und der Fruchtgarten dem Wald gleichgeachtet wird. In der Wüste wird das Recht sich niederlassen und die Gerechtigkeit im Fruchtgarten wohnen." Das "bis" macht deutlich, dass äonisch nicht endlos ist.

 

Auch im NT wird dies deutlich wenn es z.B. in 1K 2:7 heißt: "…sondern wir sprechen Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vor den Äonen zu unserer Herrlichkeit vorersehen hat." Wenn "Äonen" "Ewigkeiten" sind, wobei der Plural schon deutlich macht, dass das nicht stimmen kann, was war denn das für eine Zeit "vor den Ewigkeiten", als es diese noch gar nicht gab?

 

In E 2:7 wird von "…den kommenden Äonen" gesprochen und wieder darf man fragen: wie viele "Ewigkeiten" kommen denn noch?

 

Besonders gravierend sind Worte wie in G 1:4 wo keine mir bekannte Übersetzung Äon mit "Ewigkeit" wiedergibt: "…der sich selbst für unsere Verfehlungen gegeben hat, damit er uns herausnehme aus dem gegenwärtigen bösen Äon gemäß dem Willen unseres Gottes und Vaters." Man müsste sonst "gegenwärtige böse Ewigkeit" lesen, was wohl niemand für richtig halten dürfte.

 

Auch Stellen wie M13.39 u.a. sind bemerkenswert, wenn es heißt: "Die Ernte ist das Ende der Welt." (LU) Wenn man "Äon" mit "Ewigkeit" übersetzt, hieße es hier "das Ende der Ewigkeit". Da das offensichtlich nicht gemeint ist, wird das Wort "Welt" eingesetzt, was aber einen irreführenden Sinn vermittelt. Es heißt wörtl. "Zusammenvollendigung des Äons" (DÜ) oder "Abschluss des Äons" (KNT) und zeigt uns hier wie an den anderen Stellen, dass die Äonen inhaltlich vollendet werden.[64]

 

Wenn du für "Äon" in all den Stellen das Wort "Ewigkeit" einsetzt, merkst du ganz schnell, dass das mit der Ewigkeit nicht stimmen kann! Alle Zeiträume sind begrenzt. Es gibt keine "Ewigkeit” in der Schrift, die mit dem Begriff "Äon" bezeichnet wird.

 

Unbegrenzt ist nur das Wesen Gottes selber und alle, die durch Zeugung da hineingenommen werden. Dies nennt H7.16 "unauf­lösliches Leben", und Petrus spricht in 2P1.4 von "göttlicher Natur".

 

Qualität

 

Während die quantitative Bedeutung über die zeitliche Länge eines Äons Auskunft gibt, gibt die qualitative Bedeutung Auskunft über die Qualität, d.h. über Wesensart, Zweck und Zielsetzung der Äonen.

 

Da geht es z.B. um Verhüllung und Verbergung göttlicher Weisheit und göttlicher Wahrheiten so, wie in R 16:25,26, wo wir lesen: "Dem aber, der euch zu stärken vermag gemäß meinem Evangelium und der Verkündigung Jesu Christi gemäß Enthüllung des Geheimnisses, das äonische Zeiten verschwiegen worden war, nun aber offenbart wurde und durch prophetische Geschriebene gemäß Anordnung des äonischen Gottes zum Gehorsam des Glaubens hinein in alle die Nationen bekannt gemacht worden ist."[65]

 

Auch 1K 2:7 zeigt das: "…sondern wir sprechen Gottes Weisheit in einem Geheimnis, die verborgene, die Gott vor[66] den Äonen zu unserer Herrlichkeit vorersehen hat."

 

Enthüllung oder Offenbarung von göttlichen Geheimnissen wird ebenfalls mit dem Begriff "Äon" in Verbindung gebracht, und gleichzeitig wird gezeigt, dass solche Inhalte nur bestimmten Personen zugänglich gemacht werden, nämlich Seinen Heiligen, wie die nachfolgenden Bibeltexte zeigen:

 

Nachdem Paulus darauf hingewiesen hatte, dass er den Auftrag bekam, das Wort Gottes zu vervollständigen, sagt er weiter: "…das Geheimnis, das wegverborgenwordene von den Äonen und von den Generationen an, das nun aber offenbart wurde seinen Heiligen." (K 1:26, DÜ) Und in E 3:9 lesen wir: "…und alle zu erleuchten darüber, welches die Verwaltung des Geheimnisses ist, des von den Äonen an in Gott verborgenen, dem Erschaffenden das All."

 

Einen weiteren Hinweis, was die Qualität betrifft, bekommen wir in 2K 4:18: "…da wir nicht auf die Sichtbaren achten, sondern auf die nicht Sichtbaren; denn die Sichtbaren sind Befristete, die nicht Sichtbaren aber Äonische." Hier haben wir gleich zwei Hinweise auf die Qualität:

 

1.    Das nicht Sichtbare wird im Gegensatz zum Sichtbaren genannt und damit als verborgen gekennzeichnet.

2.    Das nicht Sichtbare wird mit "äonisch" in Gegensatz zu "befristet" gesetzt, was zeigt, dass äonisch als unbefristet, aber nicht als endlos zu sehen ist.

 

Äonen sind somit Zeiten der Verhüllung, in denen Gott vor einem großen Teil der Menschen Sein Wesen und Seine Weisheit verbirgt und sich nur denen offenbart, die Ihn lieben. In diesem Zusammenhang ist auch noch Folgendes wichtig: Wenn das Geheimnis bis zur Zeit seiner Offenbarung[67] "äonische Zeiten" verschwiegen worden war, ist damit der Beweis erbracht, dass "äonisch" nicht endlos sein kann, da sonst die Verbergungszeit, wenn sie "ewige Zeiten" dauern würde, nicht zu Ende gegangen wäre.

 

Unter Berücksichtigung der Quantität und Qualität der Begriffe "Äon / äonisch" möchte ich nun einige Denkfehler korrigieren, die damit in Verbindung immer wieder gemacht werden.

 

6.3. "Ewige" Qual

 

Argument: Die äonenlange Qual (EH14.11; 19.3; 20.10) ist endlos, weil auch für die Herrlichkeit Gottes das gleiche Wort verwendet wird.

 

Die Quälung reicht gemäß EH14.11 "hinein in die Äonen der Äonen", was begrifflich gleichlautend mit der Bezeichnung der Herrlichkeit Gottes ist (s.u.)

 

Von Gott sagt das Wort in G 1:5 – "…dem die Herrlichkeit ist hinein in die Äonen der Äonen! Amen." Und in 1T 1:17 lesen wir: "Dem Regenten der Äonen aber, dem unverderblichen, unsichtbaren, alleinigen Gott, ist Ehre und Herrlichkeit hinein in die Äonen der Äonen." Der Ausdruck "hinein in die Äonen" oder "Regent der Äonen" schließt nicht aus, dass Gott auch vor oder nach den Äonen Herrlichkeit hat, sondern beschreibt lediglich seine Herrlichkeit für die angegebene Zeitspanne.

 

Ein anderes Beispiel soll zur Erläuterung dienen: Wenn Gott der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist[68], ist Er dann nicht trotzdem auch der Gott weiterer Menschen? Damit ist doch sein "Gott-Sein" nicht erschöpft! Wenn Er also der äonische Gott ist, schließt das doch nicht aus, dass er auch vor und nach den Äonen Gott ist!

 

Das Gleiche trifft auf Christus zu, von dem in EH 1:18 gesagt wird: "Ich bin…der Lebende, und ich wurde ein Erstorbener, und gewahre! Lebend bin ich hinein in die Äonen der Äonen, und ich habe die Schlüssel des Todes und des hA'DES." (DÜ)

 

Wenn die Äonen zu Ende sind, dann übergibt der Sohn dem Vater das All und ordnet sich selber dem Vater unter![69] Dann ist die Äonen dauernde Herrlichkeit vorbei, was nicht bedeutet, dass die Herrlichkeit Gottes zu Ende ist, sondern sie reicht weiter in die danach folgende "Zeitspanne" hinein, die uns aber im Wort Gottes nicht offenbart wird.

 

Daraus ist auch ersichtlich, dass die Äonen dauernde Gerichts-Qual zwar sehr lange sein kann, aber nicht endlos ist, da sie auf die Äonen begrenzt ist.

 

6.4. "Ewiges" Leben

 

Argument: Wenn das ewige Leben ewig ist, dann auch die ewige Hölle.

 

Um es gleich vorweg zu sagen: äonisches (ewiges) Leben ist nicht endlos! Es ist in seiner Grundform Leben für und in dem nächsten Äon. Das ist daran zu erkennen, weil es sogar jemand bekommt, der nicht an Jesus glaubt! Es wird u.a. auch nach Lohn gegeben. Wir lesen in R2.7: "…denen, die gemäß Ausdauer in gutem Wirken Herrlichkeit und Wertschätzung und Unverderb­lichkeit suchen, äonisches Leben." Ein weiterer Beweis ist M25.31-46, wo uns das Nationengericht geschildert wird. In Vers 46 heißt es: "Und diese werden wegkommen in äonische Verbüßung, aber die Gerechten in äonisches Leben." Leben für den nächsten Äon wird also unter bestimmten Voraussetzungen für gute Werke gegeben.

 

Weiterhin ist zu beachten, dass jemand äonisches Leben, nämlich das im nächsten Äon, wieder verlieren kann. In JJ 65:20 lesen wir prophetisch von dieser Zeit: "Und es wird dort keinen Säugling mehr geben, der nur wenige Tage alt wird, und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllte. Denn der Jüngste wird im Alter von hundert Jahren sterben, und wer das Alter von hundert Jahren nicht erreicht, wird als verflucht gelten." (ELB)

 

Das äonische Leben ist somit zu unterscheiden vom "unauflöslichen" Leben, von dem wir in H 7:16, Jesus betreffend, Folgendes lesen können: "…der es nicht gemäß Gesetz eines fleischlichen Gebots geworden ist, sondern gemäß der Vermögenskraft eines unauflöslichen Lebens."

 

Damit ist auch klar, dass die Gerichte Gottes nicht endlos dauern, sondern angemessen sind. Er ist schließlich ein Gott des Maßes.[70] Die folgenden Beispiele sollen das bestätigen.

 

1.) Die Verfehlung gegen den Geist wird z.B. erst im über­nächsten Äon vergeben! Deshalb heißt es in M12:31,32: "Alljede Verfehlung und Lästerung wird den Menschen erlassen werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht erlassen werden. Und wer ein Wort sagt gegen den Sohn des Menschen, ihm wird's erlassen werden; wer aber gleichsam etwas sagt´ gegen den heiligen Geist, nicht, ja nicht, wird's ihm erlassen werden, weder in dem diesem Äon noch in dem künftigen." (DÜ) Das zeigt, dass es offensichtlich mehrere Äonen gibt, weshalb Paulus in E2:7 von "kommenden Äonen" spricht, wenn er sagt: "…auf dass er in den kommenden Äonen den überragenden Reichtum seiner Gnade in Milde an uns erzeige in Christus Jesus."

 

2.) Man hört auch oft den Satz: "Wo der Wurm nicht stirbt", um auf die angeblich endlose "Höllenqual" hinzuweisen. Dies steht erstens nicht so im Wort Gottes, und zweitens ist nur das aus Gott gezeugte "unsterblich", so, wie Er selber.[71] In MK 9:47,48 steht geschrieben: "Und so dein Auge dich verstrickt, wirf es hinaus; idealer ist dir, als ein Einäugiger hineinzukommen in die Regentschaft des Gottes, als zwei Augen zu haben und geworfen zu werden in die GÄ'hÄNNA, wo ihr Wurm nicht zu Ende kommt und das Feuer nicht erlischt." Wurm und Feuer werden dort nicht zu Ende kommen, bis sie den Auftrag Gottes vollbracht haben. Der Wurm verwandelt nämlich Todeswesen in Leben und ist Prophetie auf den Christus.[72] Feuer ist außerdem ein Symbol für Reinigung.[73]

 

3.) Auch der Feuersee hat als "zweiter" Tod[74] den gleichen Namen wie der "erste" Tod[75], nämlich griechisch qa,natoj (thanatos)! Dieser Tod ist gemäß 1K15.26: "Der letzte Feind, der unwirksam gemacht ist…" und desh. nicht mehr sein wird.[76]

 

Am Ende der Äonen, wenn Gott allen alles sein wird[77], haben Wurm und Feuer ihre Arbeit getan.

 

6.5. Äonischer (ewiger) Priester

 

Wenn alles durch Gericht (Wurm und Feuer s.o.) göttlich geworden ist, hat das äonische Priestertum ebenfalls seine Aufgabe erfüllt, so wie auch das aaronitische Priestertum zeitbegrenzt war.

 

Zweimal wird in 1W 23:13 die Begrenzung der aaronitischen Priesterschaft als "bis zum Äon"[78] bezeichnet: "Die Söhne AMRa'Ms: AHaRo'N und MoSchä'H. Und AHaRo'N wurde davon abgeschieden, um ihn zu heiligen als Heiliges der Heiligen, er und seine Söhne, bis zum Äon, zu zerräuchern angesichts JHWH's, ihm zu amten und zu segnen in seinem Namen bis zum Äon."

 

Die Priesterschaft war somit nicht endlos. Beachte auch, dass Aaron und seine Söhne gemäß 2M28.43 eine äonische Anweisung oder Satzung[79] erhielten: "Eine Satzung des Äons ist's für ihn und für seinen Samen nach ihm." Andere Übersetzungen schreiben: "eine ewige Ordnung", was offensichtlich nicht zutreffend ist, da das aaronitische Priestertum längst zu Ende ist. Auch hier zeigt sich also, dass °Ola'M (gr. Äon) zeitbegrenzt ist, da das bessere Priesteramt nach der Ordnung Melchisedeks schon längst beschlossen war.

 

Noch zwei Zeugnisse aus dem Hebräerbrief:

 

l H 7:11 – "Wenn nun die Vollendung durch das levitische Priestertum war – denn das Volk wurde von ihm unter das Gesetz getan – welche Notwendigkeit bestand dann noch, einen anderen Priester gemäß der Ordnung Melchisedeks aufzustellen und nicht gemäß der Ordnung Aarons zu nennen?" Das "ewige" levitische Priestertum war gemäß der Aussage des NT also auch nicht endlos, und wie der nachfolgende Vers zeigt, wird der bessere Priester sein Amt ebenfalls nicht endlos ausführen.

 

l H 7:17 – "Denn bezeugt ist: "Du bist Priester hinein in den Äon gemäß der Ordnung Melchisedeks."

 

Daraus ist ersichtlich, dass beide Ordnungen für bestimmte Zeitabschnitte sind und nicht für die Endlosigkeit!

 

6.6. Freier Wille des Menschen

 

Argument: Im Himmel und in der Hölle gibt es nur "Freiwillige".

 

Folgende Bibeltexte sprechen u.a. gegen einen absolut freien Willen des Menschen.

 

     R12.3 – Gott teilt das Maß des Glaubens zu: "wie Gott einem jeden das Maß des Glaubens zuteilte."

     R9.18 – ER verstockt oder verhärtet, wen ER will: "Demnach daher, wen er will, dessen erbarmt er sich, wen er aber will, verhärtet er."

     R8.20 – ER hat die ganze Schöpfung unfreiwillig unterworfen: "Denn der Eitelkeit wurde die Schöpfung untergeordnet - nicht freiwillig, sondern wegen dem, der sie untergeordnet hat - aufgrund von Erwartung."

     E2.8,9 – Rettung und Glaube sind ein Gnadenakt Gottes, der nicht auf unseren Werken beruht: "Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies nicht aus euch, Gottes Schenkgabe ist es; nicht aus Werken, auf dass nicht irgendeiner sich rühme."

 

Wie ist das mit deinem "freien Willen"? Die nachfolgenden Fragen mögen dir helfen, eine schriftgemäße Antwort zu finden.

 

     Du hast dir ausgesucht, wann und wo du geboren werden willst?

     Du hast dir ausgesucht, in welcher Familie und in welche soziale Verhältnisse hinein du geboren werden willst?

     Du hast dir ausgesucht, in welche Schule du gehst?

     Welche Lehrer du möchtest?

     Welche Klassenkameraden du bekommst?

     usw. .. usw. ..

 

Jede Entscheidung, die du triffst, triffst du aufgrund deiner Lebenserfahrung. Diese Lebenserfahrung war aber unfreiwillig (s.o.). Somit ist die Entscheidung abhängig von Faktoren, die du nicht beeinflussen konntest und kannst. Damit aber ist jede neue Entscheidung nicht freiwillig!

 

Im Übrigen – wenn die Schöpfung einen absolut freien Willen hätte, dann wäre der Prophetie Gottes der Boden entzogen. Denn dass Judas z.B. Jesus überlieferte, war prophetisch festgelegt. Hätte Judas mit seinem angeblich "freien Willen" sich anders entschieden, dann wäre die Vorhersage Gottes nichtig gewesen![80]

 

6.7. Verlorenes bleibt verloren?

 

Grundsatz:

 

l Verlorenes wird gefunden, denn Jesus sagte: "Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist." (L19.10)

l Verlorenes wird geheilt. (EH22.2)

l Verstoßenes bleibt nicht verstoßen. (2S14.14 )

l Verlorenes wird gefunden. Beachte die nachfolgend aufgeführten drei Gruppen des Verloren-Seins gemäß L15.4-32:

 

1. Der Sohn – er weiß, dass er  verloren ist, kommt aber von selbst zurück. (L15.20,24)

2. Das Schaf – es "weiß", dass es verloren ist, kann aber  selbst nicht zurückkommen; es wird daher gesucht, bis es gefunden wird. (L15.4)

3. Die Drachme – sie "weiß" nicht, dass sie verloren ist, kann auch nicht selbst zurückkommen und wird daher gesucht und zurückgebracht. (L15.8)

 

Im Falle des Schafes und der Drachme ist die Freude besonders groß, weil wir feststellen können, dass Gott so lange sucht, bis alles Verlorene, das nicht selber zurückkommen kann, gefunden worden ist. Hierunter fällt die gesamte Schöpfung, ausgenommen die Menschen (s.u. R8.19-21). Menschen, die gemäß obigen Worten selber zurückkommen könnten, werden so lange im Gerichtszustand bleiben, bis sie sich überzeugen und finden lassen (L15.24,32).

 

6.8. Jesus hätte nicht sterben müssen..

 

Gelegentlich hört man das Argument, dass Jesus nicht hätte sterben müssen, wenn Gott sowieso alle rettet. Aber auch das ist ein Denkfehler. Um alle hinein in Gott zu führen, war es geradezu zwingend, dass Gott das Opfer des Sohnes erbrachte. Allein auf dieser Rechtsgrundlage kann Er nun alle gerecht machen. Das Opfer war aus diesem Grund somit für alle notwendig, ja, für den ganzen Kosmos![81]

 

Diese Feststellung bezüglich des Opfers Jesu trifft auch Johannes, wenn er in J 1:29 sagt: "Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde des Kosmos auf Sich nimmt!"

 

Der Hebräerbrief drückt dies in H2.9 wie folgt aus: "Wir sehen aber Jesus, der ein wenig unter die Engel erniedrigt war, wegen des Todesleidens mit Herrlichkeit und Wert gekrönt, damit er durch (in) Gottes Gnade für alles den Tod schmeckte." Hier steht "für alles" (sing.!), d.h. nicht nur für Menschen, sondern auch für die gesamte Schöpfung.

 

Das stimmt mit R8.19-21 überein, wo es heißt: "Denn das Vorahnen der Schöpfung wartet auf die Enthüllung der Söhne Gottes. Denn der Eitelkeit wurde die Schöpfung untergeordnet nicht freiwillig, sondern wegen dem, der sie untergeordnet hat – aufgrund von Erwartung, dieweil auch sie selbst, die Schöpfung, freigemacht werden wird weg von der Sklaverei der Verderblichkeit zu der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes."

 

     Jetzt kann Er alle Gefangenen befreien.[82]

     Jetzt kann Er den Kosmos retten.[83]

     Jetzt kann Er dem Kosmos das Leben geben.[84]

 

Ziel des göttlichen Heilsplanes ist, in Christus zu siegen, wie wir in M12.20 lesen können: "Ein zertrommeltwordenes Rohr wird er nicht zerknicken, und einen glimmenden Leinendocht wird er nicht löschen, bis gleichsam er das Gericht hinaustreibt hinein in das Siegende." (DÜ)

 

Der Sieg der Gewalt hat das Ziel, den Gegner zu töten.

Der Sieg der Liebe hat das Ziel der Vergebung und des Lebens.

 

Die Frage, welchen Sieg Gott, der in Person die Liebe ist, anstrebt, kannst du dir selber beantworten.

 

Dazu ein simples Beispiel: Beim Fußball gewinnt immer die Mannschaft mit den meisten Toren. Wenn der Teufel die meisten Menschen bleibend auf seiner Seite hätte, dann wäre er der Sieger!

 

Die Bibel sagt aber, dass Jesus Sieger ist. Er hat sogar den Tod besiegt! Der Tod war größer als der Teufel, da der Teufel lediglich die Macht des Todes erhalten hat.[85] Wir lesen dazu in 1K 15:54-57 Folgendes: "Wann aber dieses Zutodekommende die Todlosigkeit angezogen haben wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben worden ist: Verschlungen ist der Tod in Sieg. Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Verfehlung, die Vermögenskraft der Verfehlung aber das Gesetz. Gnade aber ist dem Gott, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!"

 

Von diesem Gottessieg berichtet auch P2.9-11, wo wir lesen können, dass jede Zunge dies bekennen[86] wird, was man bekanntlich nur im Heiligen Geist kann.[87]

 

In 1J4.14 und an anderen Stellen wird Jesus als der Retter der Welt (Kosmos) bezeichnet. Kann Er das wirklich sein, wenn 99% für immer verloren gehen?

 

Natürlich rettet Gott nicht "einfach so" alle Menschen. Denen, die meinen, dass wir dies so glauben, ist entgangen, dass es  äonenlange Gerichte gibt. Niemand, der ernsthaft an die Wiederherstellung aller Dinge glaubt, verleugnet diese Gerichte, wie oft unterstellt wird!

 

Gericht heißt aber Zurechtbringung und nicht endlose Qual![88]

 

Das ist auch deshalb so, weil wir in 2K10.13 lesen, dass Gott ein Gott des Maßes[89] ist. Eine endlose Strafe für begrenzten Ungehorsam ist maßlos und damit ungöttlich! Das Gericht des Herrn ist gerecht![90]

 

Natürlich wird nur der gerettet, der sich von Gott überzeugen lässt und danach das gesamte Heilshandeln Gottes glaubend versteht! Hier sei die Frage gestattet: Hast du etwas dagegen, wenn Gott selbst durch äonenlange Gerichte nach und nach alle zum Glauben führt?

 

7. Der Weg zur Rettung

 

Für Sein großes Heilsziel hat Gott einen ganz bestimmten Weg vorgesehen, wobei Er natürlich selber die Grundlage aller Rettung ist und bleibt. Deshalb lesen wir in LB 62:8: "Auf Gott ruht meine Errettung und meine Herrlichkeit; der Fels meiner Stärke, meine Zuflucht ist in Gott." (ELB)

 

Zum Weg der Rettung gehört die erziehende Gnade, die in Person als Christus auferschienen ist. Welchen Umfang dies hat, davon lesen wir in T 2:11,12: "Denn auferschienen ist die Gnade des Gottes, rettungbringend allen Menschen, uns erziehend, auf dass, verleugnend die Verunehrung Gottes und die kosmischen Begierden, wir vernünftig und gerecht und wohlehrend leben in dem nunmehrigen Äon."

 

Dieser Christus hat, wie wir schon sahen, den Tod bleibend unwirksam gemacht, und in 2T 1:9,10 lesen wir auch, dass dazu unsere Werke nicht erforderlich waren: "…dessen, der uns rettete und berief mit heiliger Berufung, nicht gemäß unseren Werken, sondern gemäß eigenem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor äonischen Zeiten gegeben ist, nun aber geoffenbart worden ist durch das Auferscheinen unseres Retters Christus Jesus, der den Tod bleibend herabunwirksam gemacht, aber Leben und Unverderblichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium." Gott hat also einen Vorsatz gefasst, gemäß dem Er vorgeht. Dieser Vorsatz beinhaltet den Rettungsweg, der mit Christus verbunden ist.

 

Dies betrifft in erster Linie die Leibesgemeinde des Christus, aber darüber hinaus ist Er auch gekommen, um den ganzen Kosmos zu retten. Jesus sagt selber: "…denn ich bin nicht gekommen, auf dass ich die Welt (Kosmos) richte, sondern auf dass ich die Welt (Kosmos) errette." (J12.47)

 

In H2.10 lernen wir, dass der grundlegende Weg zur Rettung des ganzen Kosmos durch die Leiden des Christus gelegt wurde.  Er ist dadurch der Anfängliche oder Urheber der Rettung geworden: "Denn es geziemte ihm, dessentwegen das All und durch den das All ist, indem er viele Söhne zur Herrlichkeit führte, den Urheber ihrer Rettung durch Leiden zu vollenden."

 

Petrus und die anderen Apostel bestätigten dies in ihrer Verteidigungsrede in A 5:31, wenn sie sagen: "Diesen hat Gott zum Urheber und Retter zu Seiner Rechten erhöht." Schon vorher hatte Petrus vor dem Hohen Rat bezeugt: "Und nicht, ja in nicht einem anderen ist die Retthütung; denn aber auch nicht ist ein anderweitiger Name unter dem Himmel der gegebenwordene inmitten der Menschen, in welchem bindend ist, dass wir gerettet werden." (A4:12, DÜ)

 

Dass dieser Rettungsweg nicht nur ein frommer Wunsch der Glaubenden ist, sondern Realität, wird am besten durch die Gegner  Gottes selber bezeugt. Wenn Satan und seine Dämonenengel, die normaler Weise lügen, dies wissen und bestätigen, dann muss es stimmen. Sie wären doch die Ersten, die Gott der Lüge bezichtigen würden. Wir lesen in A 16:17 von einer Magd, die einen Wahrsagergeist hatte, also einen Dämon, und sie folgte Paulus und seinen Mitarbeitern und rief laut: "Diese Menschen sind Sklaven des höchsten Gottes, die euch einen Weg zur Rettung verkündigen!" Die Gegner Gottes bestätigen also den göttlichen Weg zur Rettung.

 

Da alle Menschen Verfehler sind, wie Paulus in den ersten drei Kapiteln des Römerbriefes auf eindrückliche Weise erklärt, werden auch alle, die Rettung betreffend, gleich behandelt. Wir lesen desh. in E2.8,9[91] und R3.24,[92] dass Rettung und Rechtfertigung Schenkgaben Gottes sind. Natürlich geschieht das, wie schon gesagt, nicht "einfach so"! Gott hat einen Weg der Rettung vorgesehen und auch klare Regeln dafür festgelegt.

 

8. Wodurch gerettet wird

 

Im Folgenden möchte ich acht Punkte anführen, die uns das Rettungshandeln Gottes auf der Grundlage der Gnade in Christus noch weitergehend erklären.

 

1) Gott rettet durch Seinen Namen.

 

Wie wir unter Ziff. 7 sahen, ist Gott die Grundlage aller Rettung. Das hat auch mit Seinem Namen[93] zu tun. Sich auf den Namen Jesus berufen[94] ist sozusagen die "Grundausstattung" zur Rettung.[95] Wir lesen in R 10:9-13 dazu: "…wenn du mit deinem Mund den Herrn Jesus bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus Erstorbenen erweckte, du errettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber wird bekannt zur Rettung. Denn die Geschriebene sagt: Jeder auf ihm Glaubende wird nicht zuschanden werden. Denn es ist kein Unterschied zwischen Jude außerdem auch Hellene, denn derselbe ist Herr aller, reichseiend für alle, die sich auf ihn berufen; [96]denn jeder, der sich auf den Namen des Herrn beruft, wird errettet werden."

 

Wer also diesen Rettungsweg, den Gott in Christus vorgesehen hat, glauben darf, kann sich nun auf den Namen Jesu berufen und damit seine Rettung bezeugend bestätigen.

 

2) Durch die auferschienene Gnade.

 

Dazu sei nochmals T 2:11,12 angeführt: "Denn auferschienen ist die Gnade des Gottes, rettungbringend allen Menschen, uns erziehend, auf dass, verleugnend die Verunehrung Gottes und die kosmischen Begierden, wir vernünftig und gerecht und wohlehrend leben in dem nunmehrigen Äon."

 

3) Durch Seine Treue.

 

Einer der wichtigsten Bibeltexte dazu ist G2.16: "…wir nehmen aber wahr, dass ein Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt ist, wenn nicht durch Treue Christi Jesu. Auch wir glauben an Christus Jesus, auf dass wir aus Treue Christi gerechtfertigt werden und nicht aus Werken des Gesetzes, da aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt werden wird." Seine Treue ist also die Grundlage aller Rettung und, wie schon mehrfach bezeugt, ist meine und deine Treue (Glaube) zwar auch notwendig, aber nachgeordnet. Wir dürfen Seine Treue für uns in Anspruch nehmen oder uns darauf berufen.

 

4) Durch die Torheit der Predigt.

 

Das was wir heute hier hören (lesen), ist für die Weisen dieses Kosmos nicht verständlich. Dass einer für alle gestorben ist und Gott nun alle retten kann, ist für sie Unsinn. Dies bezeugt Paulus in 1K 1:21: "Denn weil in der Weisheit Gottes der Kosmos durch die Weisheit Gott nicht erkannte, wohlgefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung die Glaubenden zu retten." Diese "törichte" Predigt benutzt Gott für Glaubende, die jetzt der Rettung zugeordnet sind, um sie zu überzeugen.

 

5) Durch das Evangelium.

 

Wer das bisher Gesagte glauben darf, für den ist dieses ein Evangelium zur Rettung geworden. In 1K 15:1,2 lesen wir: "Ich gebe euch aber bekannt, Brüder, das Evangelium, welches ich euch evangelisierte, welches ihr auch annahmt, in welchem ihr auch steht, durch welches ihr auch errettet seid, in dessen Wort ich euch verkündigt habe, wenn ihr es festhaltet, es sei denn, dass ihr nur scheinbar glaubt." Dieses Evangelium rettet also, wenn ich es ganz glauben kann und nicht nur "scheinbar", weil es gemäß R1:16 für jeden Glaubenden "Gottes Vermögens-Kraft zur Rettung ist."

 

6) ER rettet durch Drängnisse anderer.

 

In 2K 1:6 heißt es: "Sei es aber, dass wir bedrängt sind, so ist es für euren Zuspruch und eure Rettung" Drängnisse treuer Brüder sind somit ein Ansporn zur Treue anderer Glaubender und damit ein Beitrag zu ihrer Rettung. Paulus bestätigt das in 2T 2:10 mit folgenden Worten: "Deshalb erdulde ich alles wegen der Auserwählten, auf dass auch sie die Rettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit äonischer Herrlichkeit." Die Drängnis einzelner Brüder und Schwestern dient somit zur Rettung anderer, die daraus lernen können.

 

7) Durch gottgemäße Betrübnis.

 

2K 7:10 – "Denn die Betrübnis gemäß Gott wirkt Mitdenken hinein in unbereubare Rettung; die Betrübnis des Kosmos aber wirkt Tod herab." Wenn ich betrübt bin, weil mein Handeln nicht mit dem Gotteswillen übereinstimmt, werde ich zum Mitdenken veranlasst, und das führt hinein in Rettung. Gott benutzt also auch Erziehungswege, um durch Mitdenken hinein in Rettung zu führen.[97]

 

8) Durch das eingepflanzte Wort.

 

Als letzten Punkt noch eine Aussage von Jakobus in JK 1:21: "Deshalb ablegend alle Unsauberkeit und das Überfließen der Schlechtigkeit, empfangt in Sanftmut das eingepflanzte Wort, das eure Seelen zu retten vermag." Soweit die acht Punkte.

 

Gottes "Rettungsplan" ist so einfach - nämlich: Er will alle retten (1T2.4; 4.10) und zwar auf der Grundlage der Treue Jesu (R3.26-28). Das ist so einfach, dass diesen Rettungsweg kein Weiser dieses Kosmos versteht und es für Unsinn hält[98]. Ja, man kann sagen, dass eigene Werke und die eigene Weisheit der Rettung geradezu im Wege stehen und sie verhindern. Ich muss also alles glauben, was geschrieben steht, und kann dann auch das verstehen, was im nächsten Punkt beschrieben wird.

 

 

9. Auswahl / Vorsatz

 

Gott wählt aus. Auch das ist für den, der sich auf seine eigene Weisheit verlässt, zumindest unverständlich, wenn nicht gar ungerecht. Ich möchte die Auswahl Gottes am Beispiel Israels deutlich machen. Israel wurde nicht aufgrund irgendeiner eigenen Leistung auserwählt. Denn wir lesen in 5M 7:7,8: "Nicht weil ihr mehr wäret als alle Völker, hat JHWH sich euch zugeneigt und euch erwählt – ihr seid ja das geringste unter allen Völkern –, sondern wegen der Liebe JHWH's zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen hat"

 

Gottes Auswahl geschieht nach Seinem Vorsatz, und Er schaut dabei nicht auf die Qualität dessen, was Er erwählt. Diese Auswahl gemäß Vorsatz der Gnade wird auch bei Jakob und Esau deutlich, denn in R9.11-13 lesen wir dazu: "Denn als sie noch nicht Geborene waren, aber auch nicht irgend Gutes oder Schlechtes praktiziert hatten – auf dass gemäß Auswahl der Vorsatz Gottes bliebe, nicht aus Werken, sondern ausgrund des Berufenden – wurde ihr (Rebekka) gesagt: "Der Größere wird dem Geringeren sklaven"; so, wie geschrieben wurde: Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst[99]."

 

Hier erkennen wir deutlich, dass das Handeln des einzelnen Menschen keinen Einfluss auf den Vorsatz Gottes hat. Paulus geht in R11:28 sogar noch weiter, wenn er sagt: "Gemäß dem Evangelium sind sie zwar Feinde euretwegen, gemäß der Auswahl aber Geliebte wegen der Väter." Gott hat Seine Auswahl nicht geändert trotz der Tatsache, dass der verstockte Teil Israels zum Feind des Evangeliums geworden ist. Gott liebt sie, weil es Seine Auswahl nach Vorsatz der Gnade ist, unabhängig von ihrem Handeln.

 

Folgendes ist somit festzuhalten:

 

      Rettungs-Auswahl ist aus der Gnade aufgrund der Treue Jesu: "Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben (Treue), und dies nicht aus euch, Gottes Schenkgabe ist es; nicht aus Werken, auf dass nicht irgendeiner sich rühme." (E 2:8,9)

 

      Rettungs-Auswahl ist gemäß Seinem Vorsatz: "…dessen, der uns rettete und berief mit heiliger Berufung, nicht gemäß unseren Werken, sondern gemäß eigenem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor äonischen Zeiten gegeben ist." (2T 1:9)

 

      Rettungs-Auswahl ist nicht von guten Eigenschaften abhängig: "…sondern die Törichten des Kosmos auserwählt Gott, auf dass er die Weisen beschäme, und die Schwachen des Kosmos auserwählt Gott, auf dass er die Starken beschäme, und die Unedelgeborenen des Kosmos und die Verachteten auserwählt Gott, die, die nichts sind, auf dass er die, die etwas sind, unwirksam mache." (1K 1:27,28)

 

10. Gericht als Rettungsweg.

 

10.1. Grundsätzliches

 

Was ist Gericht? Es dient der Zurechtbringung dessen, was gerichtet wird. Das hebräische Wort für Gericht MiSchPaT bedeutet wörtlich "Zurechtbringung". In JJ 26:9 lesen wir z.B.: "Mit meiner Seele verlangte ich nach dir in der Nacht; ja, mit meinem Geiste in meinem Innern suchte ich dich früh; denn wenn deine Gerichte[100] die Erde treffen, so lernen Gerechtigkeit die Bewohner des Erdkreises." Wenn Gott "richtet" d.h. zurechtbringt, dann lernt der Mensch etwas. Unter 10.3 wird das noch deutlich werden, weil zum Gericht immer eine Information gehören muss.

 

Diese Information betreffend wird uns in N9.13 gesagt, was am Sinai geschah: "…du gabst ihnen gerade Richtigungen[101] und Zielgebungen[102] der Wahrheit, gute Gesetze[103] und Gebote[104]." Gott hat Seinem Volk viel Information gegeben, damit sie Sein Handeln verstehen könnten. Die Schuld Jerusalems betreffend wird gesagt,  dass Gott sie mittels des Geistes der Zurechtbringung beseitigt: "…wenn mein Herr abgebadet das Exkrement der Töchter ZiJO'Ns und das Blut JöRUSchaLa'iMs abgeschwallt aus ihrem Innern mittels des Geistwinds der Richtigung und mittels des Geistwinds des Hinwegzehrenmachens." (JJ 4:4 DÜ) Das "Gericht" Gottes ist gemäß diesen Worten auch ein Reinigungsprozess.

 

Gott richtet somit nicht im Sinne von Vernichtung, sondern im Sinne der Zurechtbringung. Ja, mehr noch, die Gerichtsurteile Gottes führen dazu, dass Er sich aller erbarmt, wie Er in R11:32,33 durch den Apostel Paulus schreiben lässt: "Denn Gott zusammenverschloss alle in Unfügsamkeit, auf dass er sich aller erbarmte. O Tiefe des Reichtums und der Weisheit und der Kenntnis Gottes; wie unausforschlich sind seine Urteile[105] und unausspürbar seine Wege!" Das kann natürlich ein Mensch, der auf seine eigene Weisheit baut und der nach seiner Meinung aus eigenem Willen gerecht ist, nicht verstehen. Ein solcher Mensch findet das töricht. Gerade ihm gilt das Wort in R9.20: "O Mensch, ja doch, wer bist du, der gegen Gott antwortet? Wird etwa das Geformte zu dem Formenden sagen: Was hast du mich also gemacht? Oder hat der Töpfer nicht Autorität über den Ton, aus derselben Masse das eine Gerät zu wertvollem Gebrauch, das andere aber zu unwertvollem Gebrauch zu machen?" Gott handelt souverän, und niemand wird Ihn daran hindern. Gott ist dabei aber nicht maßlos.

 

10.2. Gericht nach Maß

 

Gott ist ein Gott des Maßes[106]. Eine endlose Strafe für begrenzten Ungehorsam ist maßlos und damit ungöttlich! Deshalb sind Gerichte nicht endlos, was ja maßlos wäre. Es gibt keine "ewige Hölle", wie unter Ziff. 6.3 bewiesen wurde. Wenn Gott endlos strafen würde, wäre Er maßlos. Dazu drei Aussagen aus dem AT:

 

JJ57:16 – "Denn nicht für äonisch hadere ich, und nicht für Dauer werde ich ergrimmt" (DÜ)

LB103.9 –  "Nicht für Dauer hadert er, und nicht für äonisch wahrt er Schuld." (DÜ)

EJ3:31-33 – "Denn nicht schließt aus für äonisch mein Herr, denn, wenn er auch bekümmern ließ, so erbarmt er sich doch gemäß dem Vielsein seiner Huld. Denn nicht von seinem Herzen aus demütigt er und hat er die Söhne des Mannes bekümmert." (DÜ)

 

Der Hinweis "nicht für Dauer" macht deutlich, dass das Gericht (Zurechtbringung) innerhalb der Äonen zum Abschluss kommt. Gott misst somit jedem genau zu, wieviel Zurechtbringung er braucht, um zu erkennen, dass Gott das Wohl des Einzelnen im Sinn hat. Gottes Gerichtshandeln dauert also nicht über alle Äonen hin und schon gar nicht darüber hinaus! Spätestens, wenn die Äonen zu Ende sind, ist alles wiederhergestellt worden.

 

10.3. Gericht mit Information

 

Um dem Wort "Gericht" gerecht zu werden, nämlich zurechtzubringen oder Krummes gerade zu richten, ist eine Information nötig. Eine bloße Strafe ohne entsprechende Information, warum diese zurechtbringende Strafmaßnahme erfolgt, wäre ebenso sinnlos.

 

Eine diesbezügliche Information wurde zum ersten Mal nach Seiner Auferstehung von Jesus selber den Betroffenen überbracht. Er predigte den Gefangenen das Evangelium. Daraufhin konnte Er Gefangenschaft gefangen führen.[107]

 

Wenn Jesus dies sofort tat, nachdem Er den Loskaufspreis bezahlt und Sein Blut in das obere Heiligtum gebracht hatte, lässt sich daraus schließen, dass nun der Weg frei ist, sozusagen fortlaufend dieses Evangelium aller Schöpfung zu predigen, auch denen in den Gerichtsräumen. Dies sollte nicht mit der unbiblischen Lehre vom Fegefeuer verwechselt werden.

 

Das deutet m.E. auch an, dass die evkklhsi,a (ekkläsia) als vollendetes Lämmlein[108] ein Evangelium in den Gerichtsräumen predigen wird, bis der letzte Insasse von der Richtigkeit der Wege Gottes überzeugt (nicht gezwungen) wurde, weil Er Seine Gefangenen nicht vergisst![109]

 

11. Gnade als Rettungsweg.

 

Aus all dem Vorgenannten ergibt sich, dass letztlich die Gnade immer am Ende eines Rettungsweges steht, ganz gleich, wie er verlaufen ist. In 1T1.13-16 macht Paulus das an seinem eigenen Beispiel deutlich und sagt: "…der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und Frevler war; aber mir ist Erbarmen widerfahren, weil ich es unwissend tat, im Unglauben. Noch darüber hinaus aber mehrte sich die Gnade unseres Herrn mit Treue (Glauben) und der Liebe, die in Christus Jesus ist. Treu ist das Wort und aller Annahme würdig, da Christus Jesus in den Kosmos kam, Verfehler zu erretten, von denen ich der erste (vordere) bin. Aber deshalb ist mir Erbarmen widerfahren, auf dass Jesus Christus an mir als Vorderem die ganze Langmut erzeige zum Vorbild  derer, die aufgrund von ihm glauben hinein in  äonisches Leben."

 

Paulus bezeichnet sich als den schlimmsten Verfehler, denn er war ja ein Christenmörder, und betont gleichzeitig, dass der Herr ihn überzeugte. Er hat eine Information erhalten. Diese Information hieß: "Ich bin Jesus, den du verfolgst!"[110] Das war genau die Information, die Paulus gebraucht hat, um vom Gnadenhandeln Gottes überzeugt zu werden. Dies geschah zum Vorbild, sagt Paulus, das heißt, wenn Gott mich, Paulus, überzeugte, kann Er es mit allen anderen auch. So ist die Gnade und das Erbarmen Gottes immer das Ende eines Erziehungsweges.[111]

 

12. Die Ordnung (Reihenfolge) der Rettung.

 

Gott rettet nun nicht einfach so und alle auf einmal, sondern Er hat auch darin eine Ordnung oder Reihenfolge festgelegt. In 1K15:22-24 erkennen wir eine dreifache Gruppierung für die Vollendung der Rettung: "Denn ebenso wie in Adam alle sterben, also werden auch in Christus alle lebend gemacht werden. Jeder aber in der eigenen Ordnung: der Erstling, Christus; darauf die, die des Christus sind in seiner Anwesenheit; dann die Vollendigung, wann er die Regentschaft dem Gott und Vater gibt; wann er alles Anfangseiende[112] und alle Autorität und Vermögenskraft unwirksam gemacht hat."

 

Die Reihenfolge stellt sich in diesen Versen wie folgt dar:

 

1. Der Erstling und alle, die Ihm als Erstlinge gehören.[113]

2. Die des Christus sind in Seiner Anwesenheit (das ist zur Zeit

    der Entrückung, 1TH4.14-17).

3. Alle Übrigen (als Vollendigung bezeichnet).

 

Diese Reihenfolge wurde schon in den Haupternten der Ernteordnung Israels abgeschattet:

 

1. Gerstenernte

2. Weizenernte

3. Ernte der Feldfrüchte

 

Ich möchte das in diesem Zusammenhang nicht näher behandeln, da das ein extra Thema ist. Eines wird daraus aber deutlich: Gott hat einen Heilsplan, der mit Erstlingen beginnt. Das heißt aber auch, dass es "Zweitlinge", "Drittlinge" usw. gibt bis hin zu den "Letztlingen", denn es gibt in der Gottesordnung keine "Nichtslinge"!

 

13. Ziel (Umfang) der Rettung

 

13.1. Sind "alle" nicht gleich "alle"?!

 

Durch Christus kommt es "hinein in alle Menschen hinein in Rechtfertigung des Lebens," genauso, wie es "hinein in alle Menschen hinein in Verurteilung kam!" Davon lesen wir wörtlich in R5:18, und wir haben das unter den Punkten 3 und 6 behandelt: "So wie es daher nun durch eines Menschen Übertretung hinein in alle Menschen zur Verurteilung kam, also auch durch ein Rechtgemäßes hinein in alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens." Das ist mehr als nur Gerechterklärung!

 

Außerdem durften wir gemäß 1K 15:22 lesen: "Denn ebenso wie in Adam alle sterben, also werden auch in Christus alle lebend gemacht werden." Wenn das erste "alle" absolut zu sehen ist (denn niemand wird behaupten wollen, dass es je einen Menschen gab, der nicht unter die Verurteilung von Adam kam), so ist das zweite "alle" davon nicht ausgenommen! Zu behaupten, Paulus verwende das Wort "alle" in zwei verschiedenen Bedeutungen, ist die Folge einer Jahrhunderte alten diabolischen Indoktrination.

 

Rechtfertigung geschieht aus Glauben (Treue)! Deshalb werden nach und nach alle zum Glauben kommen. Wer etwas dagegen hat, dass Gott einen Weg erfunden hat, durch Überzeugungsarbeit alle zum Glauben zu führen, ist ein "Heilsegoist"!

 

Das Ziel ist, jeden Menschen im Licht (Christus) vollendungsgemäß darzustellen. Das Wort Gottes bestätigt das, denn in J 1:7,9 heißt es von Jesus: "Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit alle durch dasselbe glaubten; Es war das wahrhafte Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet." (KNT) Auch Paulus verkündet das gleiche Ziel, wenn er in K1:28 sagt: "… wir verkündigen (Christus), indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen lehren in aller Weisheit, auf dass wir jeden Menschen vollendungsgemäß in Christus darstellen."

 

Die Rechtsgrundlage für die Erreichung dieses Zieles war SEIN Sterben auf Golgatha, wo Er gemäß H 2:9 "für alles den Tod schmeckte" und die "Verfehlungen des ganzen Kosmos sühnte".[114]

 

Auch Jesus selber definierte das Gottesziel gemäß Seinen Worten in J 12:32: "…und ich, so ich erhöht werde aus dem Erdland heraus, werde ich alles zu mir selber ziehen." (DÜ)

 

Zu diesem Ziel möchte ich nochmals die Worte in R 3:21-26 lesen: "Nun aber ist ohne Gesetz Gottes Gerechtigkeit offenbart worden, bezeugt von dem Gesetz und den Propheten; Gottes Gerechtigkeit aber durch Treue Jesu Christi hinein in alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied, denn alle verfehlten und ermangeln der Herrlichkeit Gottes und werden geschenkweise gerechtfertigt in seiner Gnade durch die Erlösung in Christus Jesus, welchen Gott sich als Sühnemittel vorsetzte durch Treue in seinem Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Danebenlassens der vorher geschehenen Verfehlnisse infolge des Ertragens Gottes zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Frist, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der aus der Treue Jesu ist."

 

Wo ist hier die Leistung des Menschen? Es ist Gottes Plan und Handeln. ER erreicht Sein Ziel, indem Er die Menschen durch Gericht (Zurechtbringung) und Gnade erzieht. Erinnere dich an JJ26.9,10: "…Denn wenn deine Gerichte[115] die Erde treffen, lernen die Bewohner des TeBheL[116] Gerechtigkeit." Oder an T2:11,12: "Denn auferschienen ist die Gnade des Gottes, rettungbringend allen Menschen, uns erziehend" Gott rettet somit nicht nur durch Gnade, sondern auch durch Gericht, weil Er ein Retter aller Menschen ist.[117] So wie alle von Adam her betroffen waren, sind es die gleichen "Alle" auch in dem Christus.[118]

 

13.2. Ausblick in die Heilsgeschichte

 

Wir haben schon von der Ordnung oder der Reihenfolge der Rettung gehört. Nachdem der Leib des Christus, das Geheimnis Gottes, vollendet[119] und ganz Israel gerettet ist[120], sind die übrigen Menschen an der Reihe[121]. Allen Nationen zur Rettung zu verhelfen, ist Aufgabe Israels im 1000-Jahr-Reich und danach[122]. Wenn das neue Jerusalem auf die neue Erde kommt, wird Gott bei "den Menschen" innerhalb der Stadt wohnen[123]. Diejenigen, die noch draußen sind, müssen ihre "Kleider" waschen und haben danach Zutritt zur Stadt. So werden die Nationen geheilt[124], solange, bis alle in der Stadt sind. Dieser Vorgang dauert an, bis sich das Nachfolgende erfüllt hat: "Als Wahrseiende aber in Liebe sollten wir die alle (das All) zum Wachsen bringen hinein in ihn, der das Haupt ist, Christus." (E 4:15) Dann werden sich alle Knie beugen und alle Zungen bekennen, dass Jesus[125] Herr ist. In Christus wird das ganze All hinaufgehauptet[126], so dass gemäß 1K15.28 "Gott allen alles sein wird".

 

Schluss

 

Dieses Evangelium muss verkündet werden: "…denn dafür mühen wir uns und ringen wir, weil wir aufgrund des lebenden Gottes  erwarten, welcher ein Retter aller Menschen ist, vor allem der Glaubenden. Dieses weise an und lehre." (1T 4:10,11)

 

 

 

Dabei ist auf folgende Reihenfolge zu achten:

 

1. Gott kam in Christus zu uns, damit wir nach dem Erkennen unserer Verfehlungen und unserem Verlorensein IHN als Retter annehmen und fortan in diesem Glauben leben.

 

2. Wer das erkannt hat, darf wissen, dass Gott nach und nach alle Geschöpfe zu diesem Glauben führen wird, manche durch tiefe Gerichte der Zurechtbringung.

 

3. Deshalb gilt der Aufruf: Lass dich von Gott heute von Seinem Heilsplan überzeugen, damit du es nicht in später folgenden Gerichten mühsam nachholen musst. Du ersparst dir unter Umständen äonenlange "Erziehungszeiten".

 

Die Aufgabe der Glaubenden lautet daher: "So sind wir nun Gesandte für Christus, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi Statt: Seid herabgeändert dem Gott!" (2K5:20) Dieses hier genannte Geschehen steht im griechischen Bibeltext im Passiv[127]. Wir sollen also den Menschen sagen, dass in Christus alles geändert wurde und sich jeder in Bezug auf Gott als geändert sehen und verhalten sollte. Die Änderung ist ja ohne unser Zutun geschehen. Wir waren sogar Feinde Gottes, wie es die meisten Menschen heute noch sind. Paulus bezeugt in R5:10: "Denn wenn wir, da wir Feinde waren, dem Gott herabgeändert (versöhnt) wurden durch den Tod seines Sohnes, viel mehr werden wir, da wir herabgeändert (versöhnt) sind, durch sein Leben gerettet werden."

 

Eine solche Verkündigung macht Gott in den Augen der Menschen erst zu einem begehrenswerten Gott. Wer dagegen endlose Höllenqualen verkündet, betrügt die Hörer und lästert Gott. Er verkündet ein anderes Evangelium und ist damit unter dem Bann![128]

 

Gott ist ein Retter aller, weil Er mit den Erstlingen anfängt, was zeigt, dass es auch Letztlinge gibt. Es gibt aber bei Gott keine "Nichtslinge"! Die Arbeiter im Weinberg erhielten alle den gleichen Lohn.[129] Murrst du auch, weil Gott gütig ist und alle zum Ziel bringt – auch die, die sich nicht solange gemüht haben, "ein ordentliches Leben" zu führen, so wie du?

 

"Dem allein weisen Gott durch Jesus Christus, ihm ist die Herrlichkeit hinein in die Äonen der Äonen. Amen."  (R16.27)



[1] JJ42.16; 58.10; MH7.8

[2] Die ersten und damit höchsten Engel, die geschaffen wurden; vgl. H1.10 mit LB102.26 nach dem hebr. Grundtext.

[3] Das sind hochrangige Cherube (IB38.7).

[4] Das Wort Anfang steht hier als personifizierter Plural! gr. katV avrca,j (kat archas), gemäß Anfangseienden (DÜ)

[5] (~ynIp'l. [ PaNiJM])

[6] Mit "weil" zu übersetzen ist irreführend, da alle den "sündigen Todeszustand" von Adam geerbt haben und desh. sterbliche Sünder sind.

[7] Gr. katalla,ssw [kat allassŏ] 6x; avpokatalla,ssw [apo kat allassŏ] 3x; katallagh, [kat allagä] 4x.

[8] ELB u.a. übersetzen mit "versöhnen".

[9] M28.18 – "Mir wurde gegeben alljede Autorität im Himmel und gebiets des Erdlands." (DÜ)

[10] s. bei Ziff. 3

[11] s. bei Ziff. 12

[12] s. bei Ziff. 10

[13] vgl. J4.42

[14] s.o. R5.11

[15] imp. ao. pass.

[16] Mit "weil" zu übersetzen ist irreführend. S. a. Fußnote in ELB

[17] s. bei Ziff. 12

[18] s. H4.14; 9.12,24; 10.12,14,18-20; E4.10.

[19] s. Ziff 1.1

[20] gr. w[sper (hŏsper) ganz wie, gerade wie (Sch).

[21] (vgl. 1K15.28; P2.11; R11.32)

[22] gr. evfV w- (eph ) w. "auf welches" mit "weil" zu übersetzen ist irreführend.

[23] M20.28

[24] (vgl. 1J1.5; JK1.17).

[25] jp'v.mi  (MiSchPaT) - Richtigung; Zurechtbringung.

[26] lbeTe [TeBheL] = alles Land außerhalb von Israel; w. die Vollendung der Verwirrung.

[27] wieviel mehrpollw/| ma/llon (pollŏ mallon) – noch viel sicherer, gewisser (THK); in vielem viel mehr (DÜ); es ist die Steigerung der Heilsgewissheit (HL).

[28] (Vgl. M13.45,46; K1. 20)

[29] JJ55.8,9

[30] R11.33

[31] R 5:17-19 – "Denn wenn in der Übertretung des einen der Tod durch den einen regiert, wieviel mehr werden die, welche den Überfluss der Gnade und der Schenkgabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben regieren durch den einen, Jesus Christus. 18 So wie es daher nun durch eines Menschen Übertretung hinein in alle Menschen zur Verurteilung kam, also auch durch ein Rechtgemäßes hinein in alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens. 19 Denn ebenso wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen als Verfehler gesetzt wurden, also werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen als Gerechte gesetzt werden."

[32] vgl. JJ61.10; 7.14; 9.6.

[33] 1K15.28

[34] s.a. unter Ziff. 6.5 bei "Verlorenes". Der Groschen kann z.B. keine eigene Entscheidung treffen.

[35] [^yd<(b'[] lKoåh; yKiÞ (KiJ HaKoL °ABhaDäJKa)]

[36] LB68.19; vgl. LB107.10-16.

[37] s.a. unter Ziff. 6.5 bei "Verlorenes".

[38] w. enthebt

[39] G1.8

[40] s. unter den Ziff. 8,10,12 wenn es um das "Wie" geht.

[41] s. unter Ziff. 2.2

[42] 1T6.13

[43] 1K12.3

[44] wörtl.: herababzuändern

[45] perfekt erwarten - Zit. HM: "Das Perfekt ... verbindet Vergangenheit und Gegenwart zu einem bewährten festen Zustand; vgl. 2K1.10; 1K15.19."

[46] and. Handschriften, z.B. A: "Lebenzeugender"

[47] E 1:11 - "in welchem wir auch belost wurden als Vorersehene gemäß Vorsatz des Innenwirkenden die alle (des Alls) gemäß dem Ratschluss seines Willens."

[48] JJ29.16; 45.9-11

[49] P 2:12,13 - "Daher, meine Geliebten, wie ihr allezeit gehorchtet, nicht allein wie in meiner Anwesenheit, sondern jetzt wieviel mehr in meiner  Abwesenheit, lasst (Gott) eure eigene  Rettung herabwirken mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist der Innenwirkende in euch sowohl das Wollen als auch das Innenwirken für sein Wohlgefallen."

[50] 1K 2:8 - "welche nicht einer der Anfänglichen dieses Äons erkannt hat – denn wenn sie sie erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht angepfahlt."

[51] Macht (ELB)

[52] Hebr. [;vuAhy> JöHOSchu°A. Der Name setzt sich zusammen aus [v;y< [JäSch°A] Rettung und hwhy [JHWH]; gr. z.B. LXX VIhsou/j [iäsous] Jesus), vgl. H6.10 [KK].

[53] J20.28

[54] [dia,foroj (diaphoros)] - w. durchtragend; vorzüglich (ELB)

[55] J3.17; 4.42

[56] Hebr. [;vuAhy> JöHOSchu°A. Der Name setzt sich zusammen aus [v;y< [JäSch°A] Rettung und hwhy [JHWH]; gr. z.B. LXX VIhsou/j [iäsous] Jesus), vgl. H6.10 [KK].

[57] MK9.22,23 - "Aber wenn du etwas kannst, so habe Erbarmen mit uns und hilf uns! Jesus aber sprach zu ihm: Wenn du das kannst? Dem Glaubenden ist alles möglich."

[58] 2M21.29,30,35,36 – wenn z.B. ein stößiger Stier los ist, ist sein Besitzer für den Schaden verantwortlich den der Stier anrichtet. Ebenso ist Gott für das verantwortlich was Satan tut!

2M21.33,34 – wenn etwas in die Grube (Totenreich) fällt, wird der Besitzer erstatten (EH1.18).

JL2.25; M5.4-6 – desh. wird Gott als Erstatter alles, was an Schaden entstanden ist, wieder gut machen.

In dem Heft "Wortdienste" Nr. 001 habe ich das Thema umfassend behandelt.

[59] S. dazu auch unter den Ziff. 7-12

[60] "BeL" bedeutet im Hebräischen wörtl. "in zwei Zungen".

[61] Das Wort für Gott "EL" bedeutet wörtl. "eine Zunge".

[62] EH 4:9,10 – "Und jedesmal, wenn die Tiere Verherrlichung, Ehre und Dank dem auf dem Thron Sitzenden geben, dem Lebenden hinein in die Äonen der Äonen, fallen auch die vierundzwanzig Ältesten angesichts des auf dem Thron Sitzenden nieder und beten an vor dem Lebenden hinein in die Äonen der Äonen."

[63] ~l'A[ lae - EL °OlaM - 1M21.33

[64] vgl. a. M13.40,49; 24.3; 28.20; 1K10.11; H9.26

[65] Anmerkung zu Quantität: Wenn das Geheimnis verschwiegen war, aber nicht mehr verschwiegen ist, dann ist äonisch auch nicht "ewig"!

[66] Auch dieser Vers diente unter "Quantität" schon als Beweis gegen die Endlosigkeit, da es heißt: "vor den Äonen".

[67] Beachte in diesem Zusammenhang auch E3.3-5: "…da mir gemäß Enthüllung das Geheimnis bekannt gemacht wurde, so, wie ich vorher in Kürze schrieb, woran ihr als Lesende mein Verständnis in dem Geheimnis des Christus zu bedenken vermögt, das in anderen Generationen den Söhnen der Menschen nicht bekannt gemacht wurde, wie es nun seinen heiligen Aposteln und Propheten im Geist enthüllt wurde."

[68] M22.32; 2M3.6

[69] 1K15.28

[70]  2K10.13 - "Wir aber werden uns nicht ins Maßlose rühmen, sondern gemäß dem Maß des Wirkungskreises, welchen uns der Gott des Maßes zugeteilt hat."

[71] vgl. 1T6.16

[72]  vgl. LB22.7 - "Ich aber bin ein Wurm und nicht ein Mann, Schmach der Menschen und Verachteter des Volks." (DÜ)

[73]  vgl. JJ6.6,7; 1K3.11-13

[74]  EH20.14; 21.8

[75]  R5.17

[76]  EH21.4

[77] 1K15.28

[78]  ~l'A[-d[; [°AD °OLaM]

[79]  [~l'A[ hQ'xuu (ChuQaH °OLaM)]

[80] A2.23; M26.23

[81] 1J 2:2 - Und er ist die Sühnung betreffs unserer Verfehlungen, nicht allein aber betreffs der unseren, sondern auch betreffs der des ganzen Kosmos.

[82] LB102.20-23; 146.7; JJ66.1 (L4.18); E4.8.

[83] J1.29; 3.17; 12.47; 1J4.14 (vgl. J4.42)

[84] J6.33,51 – "Ich, ich bin das lebende Brot, das aus dem Himmel herab­gestiegene; so jemand isst aus dem, ja meinem Brot, wird er leben hinein in den Äon. Das Brot, das ich, ja ich, geben werde für das Leben des Kosmos, das ist mein Fleisch." (DÜ)

[85]  H2.14

[86] bekennen evxomologe,w (exomologeŏ) – von innen heraus zustimmend sich dazu bekennen (PF); herausgleichworten wird dem Gott (DÜ); wird Gott huldigen (KNT); die mit der biblischen Begriffsfüllung der Wörter übereinstimmende Bezeugung der Wahrheit (WOKUB/429); d.h., von Herzen mit den gleichen Worten bezeugen, wie die Schrift es tut. (Vgl. M11.25; L10.21; R15.9).

[87]  1K12.3; 1J2.23; 4.2,3,15

[88] JJ26.9

[89]  theos metrou

[90] J5.30

[91] "Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies nicht aus euch, Gottes Schenkgabe ist es; nicht aus Werken, auf dass nicht irgendeiner sich rühme."

[92] "…und werden geschenkweise gerechtfertigt in seiner Gnade durch die Erlösung in Christus Jesus."

[93] s. a. unter Ziff. 5.3; o. LB54.1(3); 79.9; 106.8

[94]  1K1.2

[95]  vgl. 1P1.17

[96] Zit. aus JL2.32

[97] "Wenn wir merken, dass Gott uns betrübt, dürfen wir trotzdem einen Freudenansatz gewinnen, weil der erhöhte ChRISTO´S, der in PA´ULOS über unser Betrübtsein spricht, sich über unser Betrübtsein freut. Wenn aber der Herr sich freut, ist auch für uns ein Ansatz gegeben, uns zu freuen. Dann wissen wir: Das alles hat einen Sinn, hat ein göttliches Ziel, um uns in eine Richtung zu bringen, die nicht nur uns, sondern auch anderen zur Rettung ist." (WOBE 2/414)

[98] vgl. M11.25

[99] Hassen ist biblisch "an die zweite Stelle setzen".

[100] jP'v.mi (MiSchPaT) Zurechtbringung

[101] jp'v.mi (MiSchPaT) - Zurechtbringung, Richtigung.

[102] hr'AT (TORaH) - Zielgebung.

[103] qxo (ChoQ) / hQ'xu (ChuQaH) - Gesetz / Satzung.

[104] hw"c.mi (MiZWaH) - Gebot.

[105] Zurechtbringende Gerichte

[106] 2K10.13 (theos metrou).

[107]  1P3.19,20; 4.6; E4.8; LB68.19

[108]  EH11.15

[109]  LB146.7

[110] A9.5

[111] JK 2:13 – "Denn das Gericht ist erbarmungslos bei dem, der nicht Erbarmen getan; es rühmt aber Erbarmen gegen das Gericht."

[112] Das sind hochrangige Engel

[113] JK1.18

[114] 1J2.2

[115] jp'v.mi  (MiSchPaT) - Richtigung; Zurechtbringung.

[116] lbeTe [TeBheL] = alles Land außerhalb von Israel; w. die Vollendung der Verwirrung.

[117] 1T4.10 u.a.

[118] R5.12-21

[119]  EH10.7; 11.15

[120]  R11.25,26

[121]  A15.16,17

[122] M28.19,20; JR3.17; MH4.2; S8.22,23

[123]  EH21.3,22

[124] EH22.1,2,14,15; JC47.12

[125] P2.10,11

[126] E1.10

[127] imp.ao. pass.

[128] G1.8,9

[129]  M20.8-15