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Kein anderes Evangelium

 

(Nach einem Wortdienst von W. Einert, 63667 Nidda)

 

Als Einleitung möchte ich Galater 1.3-9 lesen:

 

"Gnade euch und Friede von unserem Gott-Vater und dem Herrn Jesus Christus, der sich selbst für unsere Verfehlungen gegeben hat, damit er uns herausnehme aus dem gegenwärtigen bösen Äon gemäß dem Willen unseres dGottes und Vaters, wdem die Herrlichkeit ist hinein in die Äonen der Äonen! Amen. Ich staune, dass ihr euch so schnell von dem, der euch in der Gnade des Christus berief, versetzen lasst hzu einem andersartigen Evangelium, welches kein anderes ist, nur weil einige da sind, die euch verwirren und das Evangelium des Christus verkehren wollen. Jedoch wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas neben dem evangelisiert, was wir euch evangelisierten, er sei ein Fluch. Wie wir zuvor geredet haben, so sage ich auch jetzt nochmals: Wenn jemand euch evangelisiert neben dem, wwas ihr empfangen habt, er sei ein Fluch." (KK)

 

Paulus hat offensichtlich große Mühe mit den Galatern, denn er bringt zunächst einen sehr langen Segensgruß, ohne dabei ein Lob oder eine Anerkennung auszusprechen.

 

Lasst uns die Verse im Einzelnen betrachten.

 

G1.3 - Gnade euch und Friede von unserem Gott-Vater und dem Herrn Jesus Christus,

 

Paulus verwendet die Formel "Gnade und Friede (charis kai eiränä) sehr oft[1]. Der hellenische Gruß war "chairein" (vgl. A23.26). Wir finden hier eine Abwandlung dieses Grußes mit dem Ziel, sowohl Hellenen und Juden gleichermaßen anzusprechen als auch von dem weltlichen Freudengruß auf die Gnade zu lenken (Freude [chara] und Gnade [charis] sind sprachlich eng verwandt).

 

Schon im aaronitischen Segen waren Gnade und Friede enthalten [CheN u. SchaLOM]. Wir lesen in 4M6.24-26: "JHWH segne dich und behüte dich! JHWH lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig! JHWH erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!"

 

Der Gruß des Paulus mit "Gnade" steht hier in starkem Gegensatz zur gesetzlichen Auffassung vieler Galater (vgl. G2.16, 19,21; 3.2,5,11-13,17-24; 4.21; 5.4,18).

 

G 1:4 - der sich selbst für unsere Verfehlungen gegeben hat, damit er uns herausnehme aus dem gegenwärtigen bösen Äon gemäß dem Willen unseres dGottes und Vaters,

 

Der Opfertod Jesu wurde von Gott vorherbestimmt. Wir lesen in A2.23 die Worte des Petrus: "…diesen, übergeben nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Holz geheftet und umgebracht."

 

Wie uns Paulus hier im Galaterbrief schildert, geschah es gemäß dem Willen unseres Gottes und Vaters. Es war das selbstlose Opfer der Gottesliebe. Jener Liebe, die bedingungslos gibt.

 

E 5:2 "…und wandelt in Liebe, gleichwie auch der Christus uns liebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch."

 

Gott hat das Beste geopfert, den Sohn, desh. ist der Tod Jesu die höchste Verherrlichung der Liebe Gottes. Es ist die Liebe, die ohne Bedingungen gibt (vgl. R5.10). ER hat das Beste auf dem Altar Seiner Liebe geopfert.

 

J 3:16 - "Denn also liebt Gott die Welt (Kosmos), dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe."

 

R5.8 - "dGott aber erweist d seine Liebe hzu uns darin, dass Christus für uns starb, als wir noch Verfehler waren." (KK)

 

Durch das Opfer des Christus ist gemäß dem Hebräerbrief die Reinigung von den Verfehlungen bewirkt worden: H 1:3 "…welcher, der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er durch sich selbst die Reinigung der Verfehlungen bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe."

 

Und an die Epheser schreibt Paulus: E 1:7 "…in welchem wir die Erlösung haben durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade,"

 

In diesem Opfer ist die evkklhsi,a (ekkläsia) ein für alle mal geheiligt: H 10:10 - "Durch welchen Willen wir geheiligt sind durch das ein für allemal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi."

 

Außerdem  gründet sich die Gerechtigkeit Gottes auf das Opfer und die Treue des Sohnes.

 

R 3:25 ,26 - "Welchen dGott sich als Sühnemittel vorsetzte durch Treue in seinem dBlut hzum Erweis seiner dGerechtigkeit wegen des Danebenlassens der vorher geschehenen Verfehlnisse infolge des Ertragens dGottes; zum Erweis seiner dGerechtigkeit in der jetzigen Frist, h dass er gerecht sei und den rechtfertige, der aus der Treue Jesu ist."

 

In Seinem Opfer wurde alles erfasst[2], so dass auf dieser Grundlage Gott allen alles werden kann[3]. ER hat alle Verfehlungen aller Zeiten getragen. Christus hat uns losgekauft von dem Fluche des Gesetzes, indem Er ein Fluch für uns geworden ist (G 3:13). Daher ergeht die Aufforderung an uns: E 5:2 "…und wandelt in Liebe, gleichwie auch der Christus uns liebt und sich selbst für uns hingegeben hat als Darbringung und Schlachtopfer, Gott zu einem duftenden Wohlgeruch." Deshalb leben wir der Gerechtigkeit, die der Christus in Person ist, weil wir durch IHN geheilt worden sind (1P2.24)

 

Paulus schließt in die Schilderung dieses Vorgangs auch die Art unseres Verkündigungsdienstes mit ein, indem er sagt: 2K 5:19-21 "…d weil Gott in Christus war, den Kosmos für sich selber in jeder Beziehung verändernd, ihnen ihre dÜbertretungen nicht zurechnend und in uns das Wort der Veränderung legend. Daher sind wir für Christus gesandt, indem Gott gleichsam durch uns zuspricht; wir erflehen für Christus: Ihr seid verändert dem Gott! Den, der Verfehlung nicht kannte, hat er für uns zur Verfehlung gemacht, auf dass wir Gerechtigkeit Gottes würden in ihm."

 

Als Jesus auf Golgatha den Essig genommen hatte, sprach Er: "Es ist vollbracht!"[4] Das Opfer Jesu hat nämlich für die Vollendung des ganzen Alls ausgereicht. Damit war alles vollbracht und bezahlt. Auf den gleichen Tatbestand verweist uns Johannes: "Und er ist die Sühnung betreffs unserer Verfehlungen, nicht allein aber betreffs der unseren, sondern auch betreffs der des ganzen Kosmos." (1J2.2)

 

Das Opfer musste in seiner Wirkung so umfassend sein, weil Gott will, dass alle gerettet werden: 1T 2:4 "…welcher will, dass alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." Da der Wille Gottes immer geschieht[5], braucht niemand an Seiner Entscheidung zu zweifeln.

 

Jesus hat am Fluchholz auf Golgatha nicht nur Sein biologisches Leben (den Fleischesleib) gegeben, sondern Er gab auch Seine Seele (yuch, [psychä])! "Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt seine Seele für die Schafe."[6] Gemäß LB16.10 war die Seele im Scheol: "Denn meine Seele wirst du dem Scheol nicht lassen, wirst nicht zugeben, dass dein Huldiger die Verderbensgrube sehe."

 

"Die Tiefe SEINES Opfers lag darin, dass ER damit die Verbindung mit dem Vater geopfert hat. Durch die Übernahme der Verfehlung versank ER in der Finsternis. ER musste am Pfahl in höchster Bedrängnis von der Geisterwelt her SEIN Verlassensein von Gott feststellen. Von IHM her war keine Verbindung mehr zu erkennen, obwohl die Liebe Gottes IHN nie verlassen hat, weil auch Verfehlung diese Liebe nicht trennen kann. Das Leiden des Vaters bestand darin, hier nicht eingreifen und dem Sohn um unsretwillen nicht helfen zu können."[7]

Paulus weist im Vers 4 weiter darauf hin, dass Christus die evkklhsi,a (ekkläsia) "herausnimmt", und Petrus schildert uns, dass wir damit Teilhaber göttlicher Natur werden: 2P 1:4 - "… durch wdie uns die wertvollen und größten Verheißungen geschenkt worden sind, auf dass ihr durch diese Gemeinschafter göttlicher Natur werdet als Entflohene der Begierde des Verderbens, die in dem Kosmos ist."

 

Die Glieder der evkklhsi,a (ekkläsia) sind deshalb Söhne des Tages und haben bereits äonisches, d.h. verborgenes Gottesleben.[8] Und doch warten auch die Söhne voll Sehnsucht auf die Vollendung des gegenwärtigen bösen Äons.[9] Es ist der Äon dieses Kosmos[10], in dem der Geist der Söhne des Ungehorsams wirkt und von dem Johannes sagt, dass er in dem Bösen liegt (1J5.19).

 

G 1:5 - wdem die Herrlichkeit[11] ist hinein in [12]die Äonen der Äonen![13] Amen.

 

Ja, IHM ist die Herrlichkeit!

Nachfolgend eine Definition dieser Herrlichkeit aus: "Wortkunde der Bibel" von F.H. Baader: - "…von dem hell. Wort do,xa [DO´XA] her ist Herrlichkeit eine Licht verbreitende Ausstrahlung (H1.3), insbesondere einer gewichtigen, d.h. Vollmacht und Anerkennung habenden Persönlichkeit, deren Bewährung (hell. dokimh, [DOKIME´]) bekannt ist und deren Vorbildlichkeit do,gma [DO´GMA] Dogma, grundsätzliche Regelung setzt, also für die eigene Lebensführung grundsätzlich zu beachten ist. Herrlichkeit ist hochgradige Erlichtung (EH21.23) auch im Wissensbereich (2K4.6), die eine Standhaftigkeit und Bewahrung auswirkende Geistesmacht darstellt (JD24). Als Losteils-Reichtum (E1.18) ist Herrlichkeit auch eine Leiblichkeit (P3.21; 2TH2.14), die durch die gestaltende (2K3.18), einende (J17.22,23) und erweckende Kraft der Herrlichkeit (R6.4) zustande kommt."

 

Herrlichkeit entsteht u.a. durch Gnadendank: "…auf dass die Gnade, sich mehrend durch die Vielen, den Dank überfließen lasse hzur Herrlichkeit dGottes." (2K4.15) Es ist Herrlichkeit[14] der Gnade. (E1.6) Es geht nicht um uns, sondern um Gott!

 

G 1:6 - Ich staune, dass ihr euch so schnell von dem, der euch in der Gnade des Christus berief, versetzen lasst hzu einem andersartigen Evangelium.

 

Die evkklhsi,a (ekkläsia) wurde in Gnade berufen, weil Gott nicht aufgrund von Werken beruft: "…der uns rettete und berief mit heiliger Berufung, nicht gemäß unseren Werken, sondern gemäß eigenem Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor äonischen Zeiten gegeben ist,…" (2T1.9) Die Gnade ist uns vor äonischen Zeiten gegeben worden, d.h. vor aller Schöpfung, und jetzt wollen Menschen zu diesem von Gott bewirkten Vorgang noch irgend etwas hinzufügen?

 

Deshalb ist es verwunderlich, dass sich etliche unter den Galatern von einem andersartigen[15] Evangelium beirren ließen.

 

Wie ist das mit uns? Wir sollten dies auch für unsere Zeit nicht unterschätzen. Auch heute können wir leicht von einem andersartigen Evangelium beeinflusst werden. Die nachfolgenden Punkte sollen aufzeigen, wie "verdächtig" sich so manche Verkündigung macht, wenn man sie am Wort prüft.

 

Als andersartiges Evangelium ist z.B. alles zu bezeichnen, was die folgenden Punkte betrifft, die ich jeweils an einem Bibeltext festmachen will (die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit):

 

l Alles, was nicht von Christus stammt.

 

G 1:10,11 - "Überzeuge ich denn jetzt Menschen oder gar dGott? Oder suche ich Menschen zu gefallen? Wenn ich noch Menschen gefallen wollte, so wäre ich Christi Sklave nicht. Denn ich tue euch kund, Brüder, dass das von mir evangelisierte dEvangelium nicht gemäß Menschenart ist."

 

Christus ist das lebende Wort in Person (J1.1), und nur diese Quelle darf Grundlage des Evangeliums sein (LB87.7).

 

l Alles, was von der Gnade ablenkt.

 

G 2:16 - "…wir nehmen aber wahr, dass ein Mensch nicht aus Werken des Gesetzes gerechtfertigt ist, wenn nicht durch [16]Treue Christi Jesu. Auch wir glauben han Christus Jesus, auf dass wir aus [17]Treue Christi gerechtfertigt werden und nicht aus Werken des Gesetzes, da aus Werken des Gesetzes kein Fleisch gerechtfertigt werden wird." Jede Eigenleistung, die als Voraussetzung zur Rettung verkündet wird, ist abzulehnen. Unsere Werke sind Seiner Treue nachgeordnet.

 

l Alles, was das Evangelium zerschneidet.

 

P 3:2 - "Sehet auf die Hunde, sehet auf die bösen Arbeiter, sehet auf die Zerschneidung." Die ganze Schrift ist für uns nützlich (2T3.16), nicht nur die Paulusbriefe.

 

l Alles, was an Menschen bindet.

 

1K 1:12 - "Ich sage aber dies – da ein jeder von euch sagt: Ich [*], ich bin des Paulus, ich aber des Apollos, ich aber des Kephas, ich aber des Christus." Jeder von Menschen gegebene Name für die jeweilige Gruppierung ist eine solche Bindung. Gemäß A11.26 sollten die Glaubenden "Christen" genannt werden. Wir brauchen keine "...tisten", "...asten", "...nitten" usw.

 

l Alles, was nicht von den Aposteln ist.

 

G 1:8,9 - "Jedoch wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas neben dem evangelisiert, was wir euch evangelisierten, er sei ein Fluch. Wie wir zuvor geredet haben, so sage ich auch jetzt nochmals: Wenn jemand euch evangelisiert neben dem, wwas ihr empfangen habt, er sei ein Fluch."

 

A 2:42 - "Sie verharrten aber in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft, im Brechen des Brotes und in den Gebeten."

 

Die gesunde Belehrung[18] der vom Herrn ernannten Apostel ist bis heute Lehrgrundlage der evkklhsi,a (ekkläsia).

 

l Alles, was die Inspiration der Schrift leugnet.

 

2T 3:16 - "Alle Schrift ist von Gott eingegeben (gottgehaucht, oder -gegeistet) und nütze zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit." Die Bibel enthält nicht nur Gottes Wort, sie ist Gottes Wort!

 

l Alles, was den Rettungswillen Gottes verkleinert.

 

1T 2:4 - "…welcher will, dass alle Menschen gerettet werden und hzur Erkenntnis der Wahrheit kommen!

 

1T4:10 - "…denn dafür mühen wir uns und ringen wir, weil wir aufgrund des lebenden Gottes perfekt[19] erwarten, welcher ein Retter aller Menschen ist, vor allem der Glaubenden."

 

Ich wiederhole mich: Der Wille[20] Gottes geschieht immer, und niemand braucht an Seiner Entscheidung zu zweifeln. Wer dieses Heilsziel Gottes unterschlägt oder wegerklärt, verkündet ein anderes Evangelium, welches in Wahrheit gar keines ist. Denn was ist das für eine "gute Botschaft", in der man endlose Gerichtsstrafen verkündet, die es so aber nicht gibt?

 

l Alles, was das Opfer Jesu abschwächt.

 

1J2.2 - "Und er ist die Sühnung betreffs unserer Verfehlungen, nicht allein aber betreffs der unseren, sondern auch betreffs der des ganzen Kosmos (Welt)."

 

Alle Verfehlungen aller Zeiten sind gesühnt, ohne Ausnahme. Wer sind wir, dass wir diesen von Gott gewirkten Tatbestand leugnen? Wer das tut, predigt ein anderes Evangelium!

 

l Alles, was Gottes Verheißung als ungültig erklärt.

 

1K 15:22 - "Denn gleichwie in dem Adam alle sterben, also werden auch in dem Christus alle lebendig gemacht werden."

 

Wer erklärt, dass die beiden "alle" nicht dieselben Menschen meint, verkündet ein anderes Evangelium! Es ist eine diabolische Verdrehung des Gotteswillens, nur von einer neuen "Korporation" (in Theologensprache die Körperschaft) des Christus zu reden, die angeblich nicht dieselben Menschen beinhaltet wie die "Korporation" des Adam.

 

l Alles, was die Rechtfertigung einschränkt.

 

R5:18 - "So wie es daher nun durch eines Menschen Übertretung hinein in alle Menschen hzur Verurteilung kam, also auch durch ein Rechtgemäßes hinein in alle Menschen hzur Rechtfertigung des Lebens." Diese alle "… werdenp geschenkweise gerechtfertigt in d seiner Gnade durch die Erlösung d in Christus Jesus." (R3:24)

 

Es ist ein Geschenk! Es betrifft alle! Alle werden es eines Tages glauben können (denn nur Glaubende werden gerettet)! Hast du etwas dagegen, dass Gott einen Weg erfunden hat, alle zum Glauben zu führen?

 

l Alles, was die allumfassende Veränderung in Christus weg erklärt.

 

K 1:20 - (Gott beschloss) "…in Ihm zu wohnen und durch Ihn das All mit Sich auszusöhnen {wörtl.: herababzuändern} indem Er durch das Blut Seines Pfahles Frieden machte, durch Ihn, sei es das auf der Erde oder das in den Himmeln."

 

Jeder Verkündiger des Wortes, der den Wortgrund verlässt, indem er den Umfang der Veränderung (Versöhnung) auf wenige Gläubige minimiert, macht das Evangelium zu einer schlechten Botschaft, welche den Namen "Evangelium" (gute Botschaft) nicht verdienen würde.

 

Denn: G 1:7 - …welches kein anderes ist, nur weil einige da sind, die euch verwirren und das Evangelium des Christus verkehren wollen.

 

Weil es nur EIN Evangelium des Christus gibt! So warnt Paulus auch die Korinther vor einem "andersartigen" (heteros) Evangelium, obwohl es nicht einmal ein anderes (allos) gibt. 2K 11:4 - "Denn wenn der Kommende einen anderen Jesus verkündet, welchen wir nicht verkündeten, oder ihr andersartigen Geist nehmt, wden ihr nicht nahmt, oder ein andersartiges Evangelium, wdas ihr nicht empfingt, so ertragt ihr es ideal."

 

Wer nicht Diesen Jesus bekennt (d.i. o`mologe,w [homologeŏ] mit den gleichen Worten der Schrift), untersteht einem anderen Geist.

 

1J 4:3 - "… und jeder Geist, wder nicht Jesus, den Herrn, als im Fleisch Gekommenen bekennt, ist nicht aus dGott; und dies ist der Geist des Antichristus, von welchem ihr gehört habt, dass er kommt, und nun schon ist er in dem Kosmos.."

 

Es ist z.B. antichristlich, wenn man verkündet, dass das Fleisch des Christus nicht unserem Fleisch gleich war (H2.14) und dass das damit erbrachte Opfer nicht alle Verfehlungen des Kosmos getragen hat (1J2.2). Es wären nicht die gleichen Worte der Schrift, und ein solches Bekenntnis würde einen anderen Geist offenbaren.

 

Paulus warnt davor: 1T6.3,4a - "Wenn jemand anders lehrt und nicht herzukommt mit den gesunden Worten unseres Herrn Jesus Christus und der Belehrung, die gemäß dem Gott-Wohlehren ist, so ist er dünkelhaft und versteht nichts,…"

 

Es gibt nur einen Grund: Jesus Christus! 1K 3:11 - "Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus." Es gibt nur einen Leib, einen Geist, einen Herrn, einen Glauben usw. (E4.4-6)

 

Deshalb  kommt Paulus nun zu der Schlussfolgerung:

 

G 1:8 - Jedoch wenn auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas neben dem evangelisiert, was wir euch evangelisierten, er sei ein Fluch. 9 - Wie wir zuvor geredet haben, so sage ich auch jetzt nochmals: Wenn jemand euch evangelisiert neben dem, wwas ihr empfangen habt, er sei ein Fluch.

 

Auch heute könnten Finsternismächte durch Menschen Einfluss auf die evkklhsi,a (ekkläsia) nehmen und sich als Licht darstellen.

 

Paulus nennt sie (2K 11:13) falsche Apostel, betrügerische Arbeiter, welche die Gestalt von Aposteln Christi annehmen, und folgert: 2K 11:14 - "Und kein Wunder, denn der Satan selbst nimmt die Gestalt eines Engels des Lichts an…"

 

Wir dürfen wissen, dass da, wo dies geschieht, es trotzdem gemäß dem Willen Gottes ist, da nur Gott der Finsternis das Licht geben kann. So geschieht auch die Umgestaltung zum "Engel des Lichtes" in Seiner Verantwortung (vgl. IB12.22; LB139.12; JJ13.10).

 

Um diese Tatsache zu belegen, seien hier einige Beispiele für Engel-Evangelium genannt:

 

Der Koran (gemäß dem Glauben der Muslime Gottes wörtliche Offenbarung an den Propheten Muhammad, vermittelt durch den Erzengel Gabriel).

 

Das Buch Mormon (die "Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage" betrachtet das Buch als inspiriert);

 

Jakob Lorber (die in ihm redende Geistesquelle, die sich ihm als die Stimme Jesu Christi, das lebendige Wort Gottes, vorstellte).

 

Zeugen Jehovas (Jesus ist gemäß ihrer Lehre ein geschaffener Engel, der Engel des Abgrundes, Michael etc.).

 

Das Barnabas-Evangelium (Titel: Wahres Evangelium Jesu, genannt Christus, eines neuen Propheten, von Gott der Welt gesandt gemäß dem Bericht des Barnabas, seines Apostels) u.ä.

 

Paulus bezeichnet "neben evangelisieren"[21] als Sektierertum (Häresie), d.h. Abweichung vom reinen, klaren Evangelium Jesu Christi, oder Partei ergreifen für eine besondere Lehrmeinung und sagt: T3:10 - "Einen sektiererischen Menschen weise ab nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung…"

 

Wer "neben" dem, was geschrieben steht, etwas einführt, der zerspaltet: R16.17 - "Ich spreche euch aber zu, Brüder, auf die zu achten, die die Zerspaltungen und die Ärgernisse machen neben der Lehre, wdie ihr gelernt habt, und wendet euch heraus, weg von ihnen."

 

Wer "neben" dem verkündet, was im Wort geschrieben steht, den bezeichnet Paulus als ein Fluch.[22]

 

Der Herr segne Sein Wort und bewahre uns davor, ein "anderes" Evangelium zu verkünden oder auf ein solches zu hören.

 

Amen.

 



[1] (Vorkommen Gnade und Friede: R1.7; 1K1.3; 2K1.2; G1.3; E1.2; P1.2; K1.2; 1TH1.1; 2TH1.2; 1T1.2; 2T1.2; T1.4; PM3; vergl. auch: 1P1.2; 2P1.2; 2J3; EH1.4).

 

[2] K1.20

[3] 1K15.28

[4] J19.30 tete,lestai (tetelestai) ind.perf.pass. von °tele,w (teleŏ) Das Wort wurde auch für "Zoll bezahlen" gebraucht.

[5] LB135.6; JJ46.10; 55.11; VG16.9; 19.21; D4.32 u.a.

[6] J10:11; ebenso M20.28; MK10.45

[7] Zit. PROPHEB2/278:

[8] 1TH5.5; K3.3

[9] Äon - aivw,n (aiŏn) - H1.2 - Zeitabschnitt mit Anfang und Ende, da Gott die Äonen durch den Sohn gemacht hat. Somit gab es vorher keine Äonen, was daher den Begriff der Ewigkeit ausschließt.

1M3.15; EH10.7; 11.15 - der gegenwärtige böse Äon reicht vom Einbruch der Verfehlung in Eden bis zur Aufrichtung der irdischen Regentschaft des Herrn.

S. dazu auch im Anhang von KK-Band 6,7b oder 11 die Abhandlung: "Äon, äonisch, zu Unrecht mit Ewigkeit oder ewig übersetzt."

[10] E2.2 - aivw/n tou/ ko,smou tou,tou

[11] - do,xa (doxa) - der Schein, die Meinung, der Ruf, der Ruhm, die Ehre, die Herrlichkeit (Sch).

[12] Ähnliche Vorkommen sind u.a.:

l eivj tou.j aivw/naj (hinein in die Äonen) 7x - L1.33; R1.25; 9.5; 11.36; 16.27; 2K11.31; H13.8.

l eivj pa,ntaj tou.j aivw/naj (hinein in alle die Äonen) 1x - JD25.

l eivj aivw/naj aivw,nwn (hinein in die Äonen der Äonen) 1x - EH14.11.

l evn toi/j aivw/sin toi/j evpercome,noij (in den kommenden dÄonen) 1x - E2.7.

l eivj to.n aivw/na tou/ aivw/noj (hinein in den Äon des Äons) 1x - H1.8.

l tou/ aivw/noj tw/n aivw,nwn (des Äons der Äonen) 1x - E3.21

l eivj to.n aivw/na (hinein in den Äon) 28x - M21.19; MK3.29; 11.14; L1.55; J4.14; 6.51, 58; 8.35, 51f; 10.28; 11.26; 12.34; 13.8; 14.16; 1K8.13; 2K9.9; H1.8; 5.6; 6.20; 7.17, 21, 24, 28; 1P1.25; 1J2.17; 2J1.2.

Das alttestamentliche Vorbild dieser Ausdrucksform ist:

l aY"m;l.[' ~l;[' d[;w> am'l.['-d[; (bis zum Äon und bis zum Äon der Äonen) - D7.18.

l ~l'A[-d[;w> ~l'A[me (vom Äon an und bis zum Äon) - LB103.17.

l ~l'A[-d[;w> ~l'A[-!mil. (vom Äon an und bis zum Äon) - JR7.7; 25.5.

l ~l'A[-d[;w> hT'[;me (von nun an bis zum Äon) 8x - LB113.2; 115.18; 121.8; 125.2; 131.3; JJ9.6; 59.21; MH4.7.

[13] Vorkommen - eivj tou.j aivw/naj tw/n aivw,nwn 19x, G1.5; P4.20; 1T1.17; 2T4.18; H13.21; 1P4.11; 5.11; EH1.6, 18; 4.9f; 5.13; 7.12; 10.6; 11.15; 15.7; 19.3; 20.10; 22.5 - Äonen sind Zeitabschnitte mit Anfang und Ende.

[14] Herrlichkeit (do,xa [doxa]) muss von Ehre oder ehren (se,basma [sebasma] se,bw [sebŏ]) unterschieden werden.

 

[15] andersartig - e[teroj °(heteros) - anderweitig (DÜ); andersartig ist zu unterscheiden von a;lloj °(allos), anders von gleicher Art.

°VA - allos z.B. ein Apfel und ein anderer Apfel; oder heteros ein Apfel und andersartiges Obst, z.B. eine Birne.

[16] Hier muss mit gen. subj. übersetzt werden, sonst wäre der Glaube (die Treue) eine Leistung des Glaubenden, was dem Wort widerspricht.

[17] dto.

[18] 1T1.10, 2T1.13; 4.3; T1.9; 2.1

[19] (perfekt erwarten - Zit. HM:  - "das Perfekt ... verbindet Vergangenheit und Gegenwart zu einem bewährten festen Zustand; vgl. 2K1.10; 1K15.19.")

[20] LB135.6; JJ46.10; 55.11; VG16.9; 19.21; D4.32 u.a.

[21] evangelisieren - euvaggeli,zomai (euangelizomai) - wohlkünden (DÜ); frohe Botschaft verkündigen (KNT); eine frohe Botschaft bringen; im Med. das Evangelium verkünden (Sch).

[22] Fluch - avna,qema (anathema) 6x, A23.14; R9.3; 1K12.3; 16.22; G1.8,9 - Gebanntes (DÜ); das Aufgestellte, speziell das den Göttern Geweihte, die Weihe einer Sache oder Person an Gott in dem Sinn, dass, falls das also Geweihte ein lebendes Wesen ist, es dem Tod verfallen ist, also die Verfluchung, die Verwünschung (Sch).

Im Hebr. der Bannfluch ~r<xe [CheRäM] (vgl. 3M27.28f; JS6.17 u.a.); bei LXX das Bannopfer, d.h. eigentlich etwas, das Gott geweiht und darum dem profanen Gebrauch entzogen ist, dann dem göttlichen Zorn und damit der Vernichtung geweiht [HM].